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Antiarrhythmic Drug Therapy after Catheter Ablation for Atrial Fibrillation – Insights from the German Ablation Registry

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Dr. Ruben Schleberger et al. Hamburg 

Hintergrund und Zielsetzung der Studie

Rezidive von atrialen Tachyarrhythmien nach erfolgter Vorhofflimmerablation sind mit einer reduzierten Lebensqualität und einer erhöhten Hospitalisierungsrate vergesellschaftet. Eine medikamentöse antiarrhythmische Therapie nach Katheterablation könnte potenziell die Rezidivrate senken. Auch wenn bereits Studien zu dieser Fragestellung existieren, ist die Datenlage weiterhin inkonsistent. In unserer Analyse des German Ablation Registry haben wir untersucht, wie sich eine postinterventionelle antiarrhythmische Therapie auf das Langzeit-Outcome von Patient*innen nach Vorhofflimmerablation auswirkt.

Methode

Es wurden die Daten von 3275 Patient*innen, bei denen aufgrund eines paroxysmalen oder persistierenden Vorhofflimmerns eine Katheterablation durchgeführt wurde, analysiert (siehe Abbildung 1). Hierbei wurden Patient*innen, denen bei Entlassung Antiarrhythmika wie Flecainid, Propafenon oder Amiodaron verschrieben wurden, mit Patient*innen ohne spezifische antiarrhythmische Therapie verglichen. Eine Betablocker-Therapie erfolgte bei der Mehrheit der Patient*innen in beiden Gruppen. Die Gruppen wurden hinsichtlich der Häufigkeit von Rezidiven atrialer Tachyarrhythmien, Reablationen und kardiovaskulärer Ereignisse miteinander verglichen. Zudem wurde die Patientenzufriedenheit evaluiert.

Ein Follow-Up von im Mittel 477106 Tagen war für 97,8 % der Patient*innen verfügbar. Patient*innen mit paroxysmalem Vorhofflimmern, welche ursprünglich mit antiarrhythmischer Medikation entlassen worden waren, nahmen am Ende des Follow-Ups noch in 42,0 % der Fälle ihre Medikation ein. Bei Patient*innen mit persistierendem Vorhofflimmern gaben 40,7 % an, die ursprünglich verschriebene antiarrhythmische Therapie noch einzunehmen.

Ergebnisse der Studie

Die Rezidivrate unterschied sich bei Patient*innen mit paroxysmalem Vorhofflimmern (n = 2138) nicht zwischen denjenigen, welche mit (n = 1051) bzw. ohne (n = 1087) antiarrhythmische Medikation entlassen worden waren (adjustierte Odds Ratio (OR) 1.13, 95 % Konfidenz-Intervall (KI) [0.95-1.35]; siehe auch Abb. 2). Hingegen konnten bei Patient*innen, die mit antiarrhythmischer Medikation entlassen wurden, eine höhere Reablationsrate und eine niedrigere Patientenzufriedenheit festgestellt werden (Reablation: OR 1.30, 95 % KI [1.05-1.61]; reduzierte Patientenzufriedenheit: OR 1.76, 95 % CI [1.20-2.58]). Bei Patient*innen mit persistierendem Vorhofflimmern (n = 1137) war die antiarrhythmische Therapie (n = 641) bei Entlassung nicht mit einer veränderten Rate von Rezidiven, Reablationen oder einer unterschiedlichen Patientenzufriedenheit assoziiert (Rezidiv: OR 1.22, 95 % KI [0.95-1.56]; Reablation: OR 1.21, 95 % KI [0.91-1.61]; reduzierte Patientenzufriedenheit: OR 1.24, 95 % KI [0.74-2.08]).

Bezüglich der Raten kardiovaskulärer Komplikationen während des Follow-Ups zeigten sich keine relevanten Unterschiede zwischen Patient*innen, welche mit oder ohne antiarrhythmische Therapie entlassen wurden. Der kombinierte Endpunkt MACCE (Major adverse cardiac and cerebrovascular event) bestehend aus kardiovaskulär bedingtem Tod, Herzinfarkt und Schlaganfall, trat bei Patient*innen mit paroxysmalem Vorhofflimmern in beiden Gruppen mit einer Häufigkeit von 0,6 % auf. Bei Patient*innen mit persistierendem Vorhofflimmern trat der Endpunkt mit 1,9 vs. 2,3 % ebenfalls nicht mit signifikant unterschiedlicher Häufigkeit auf.

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann unsere Untersuchung zeigen, dass die postinterventionelle antiarrhythmische Therapie weder bei Patient*innen mit paroxysmalem noch mit persistierendem Vorhofflimmern mit einer Reduktion der Rezidiv- und Reablationsraten als auch der Häufigkeit kardiovaskulärer Ereignisse einherging. Im Gegenteil fand sich bei Patient*innen mit paroxysmalem Vorhofflimmern, welche mit antiarrhythmischer Therapie entlassen wurden, eine erhöhte Reablationsrate und insbesondere eine reduzierte Patientenzufriedenheit. Als Schlussfolgerung sollte eine postinterventionelle antiarrhythmische Therapie daher besonders bei Patient*innen mit paroxysmalem Vorhofflimmern individuell evaluiert werden. Bei der Interpretation der Ergebnisse muss berücksichtigt werden, dass es sich hierbei um Registerdaten handelt und weitere randomisierte Studien zur Beantwortung der Fragestellung erforderlich sind.

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