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Herzinsuffizienz erfolgreich bekämpfen: Möglichkeiten und Herausforderungen

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Die Herzinsuffizienz ist eine der schwerwiegendsten und tödlichsten kardiologischen Erkrankungen. Wegen keiner anderen Erkrankung müssen mehr Menschen stationär in den Kliniken behandelt werden. Neue Studien zur Prävention und Behandlung der Erkrankung sowie neue Möglichkeiten bei der Versorgung Betroffener zeigen, wie die Patientinnen und Patienten besser versorgt werden können, wie ihre Lebensqualität steigen und hohe Sterblichkeitsraten gesenkt werden können.

Düsseldorf, 01.10.2021 – In diesem Jahr erlebte die Herzmedizin einen echten Durchbruch in der Behandlung der Herzinsuffizienz, der Hoffnung für viele Patient*innen macht. Dies spiegeln auch die neuen europäischen Behandlungsleitlinien wider, die Ende August erschienen sind. Vor allem für Patient*innen, deren Herzleistung durch die Erkrankung schon stark eingeschränkt ist: Eine neue Medikamentengruppe, die SGLT2-Hemmer verbessern die Lebensqualität und senken die Sterberate. Doch auch bei leichteren Formen oder Anfangsstadien der Herzinsuffizienz konnten die neuen Medikamente ihr Wirksamkeit in ersten Studien unter Beweis stellen.

Kardiolog*innen setzen in der Behandlung inzwischen stark auf individuelle Lösungen, die passgenau auf die einzelnen Patient*innen zugeschnitten sind. Neben der medikamentösen Behandlung stehen viele weitere Optionen, beispielsweise implantierbare Defibrillatoren, Herzschrittacher oder auch Herzunterstützungssysteme.

Neue Möglichkeiten tun sich auch die Therapie der Herzklappen auf, die nun ebenfalls in die europäischen Leitlinien aufgenommen wurde.

Strukturierte Versorgung und Compliance

Die Prognose von Herzinsuffizienz-Patient*innen ist stark abhängig von einer strukturierten Versorgung nach ihrer Krankenhausentlassung. Hier zeigt sich ein besonders hohes Potenzial – nicht nur um Leben zu retten, sondern auch um die Lebensqualität Betroffener zu steigern. Neben der engen Zusammenarbeit von Hausärzt*innen, Kardiolog*innen und dem klinischen Sektor ist eine Ausstattung mit speziellen „Heart Failure Nurses“, oder Herzinsuffizienz-Assistent*innen im niedergelassenen Bereich von hoher Bedeutung. Sie unterstützen die Patient*innen bei der Einhaltung von Therapiemaßnahmen und binden sie aktiv in das Behandlungskonzept ein. Die Patient*innen können so weiterhin ein selbstbestimmtes Leben führen und gewinnen an Lebensqualität. Der Einsatz dieser speziell ausgebildeten Assistenzkräfte hilft außerdem, die große Herausforderung der Therapietreue zu meistern. Denn viele Patient*innen müssen eine Vielzahl verschiedener Medikamente einnehmen und je höher die Anzahl ist, umso stärker leidet die Therapietreue, also die Regelmäßigkeit, mit der sie ihre Medikamente korrekt einnehmen. Etwa 30 bis 50 Prozent der Patient*innen nehmen verschriebene Medikamente nur unregelmäßig, falsch dosiert oder gar nicht ein. Hier muss eine engmaschige Betreuung durch Herzinsuffizienz-Assistent*innen oder auch Apotheken ansetzen, für die sich die DGK einsetzt.

Herausforderungen an bestehende Versorgungsstrukturen

Derzeit ist eine flächendeckende Versorgung weder durch Heart Failure Units noch durch eine hohe Facharztdichte in ländlichen Regionen gegeben, sodass eine leitliniengerechte Therapie und die engmaschige Betreuung durch nicht-ärztliches Fachpersonal nicht lückenlos im Alltag umgesetzt werden kann. Neue Möglichkeiten stehen durch Telemonitoring zur Verfügung. Diese sollten allerdings nur begleitend und nicht ausschließlich bei der Patientenversorgung eingesetzt werden.

Medienkontakt:
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V.
Pressesprecher: Prof. Dr. Michael Böhm
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 Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie –Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit fast 11.000 Mitgliedern. Sie ist die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder und die Erstellung von Leitlinien. Weitere Informationen unter www.dgk.org 

Wichtige Informationen für Nicht-Mediziner*innen stellt die DGK auf den Seiten ihres Magazins „HerzFitmacher“ zusammen: www.herzfitmacher.de