Predictors for Profound Blood Pressure Response in Patients Undergoing Renal Sympathetic Denervation
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Dr. Karl-Heinz-Fengler, Leipzig
Hintergrund: Die kathetergestützte renale Sympathikusdenervation als Behandlung der therapierefraktären Hypertonie zeigt in verschiedenen Studien insgesamt sehr variable Effekte. Während bei einigen Patienten keine Blutdrucksenkung nach der Intervention zu verzeichnen ist und bei den meisten eine Reduktion des durchschnittlichen Tagesblutdruckes von ≥5 mmHg beobachtet werden kann (‚Response‘), zeigen einige Patienten eine ausgeprägte Blutdruckreduktion von ≥20 mmHg nach der Denervation (‚Intensive Response‘). Diese Patientengruppe ist bislang kaum charakterisiert, könnte aber die idealen Voraussetzungen für eine Behandlung mittels renaler Denervation haben bzw. die optimale Behandlungsmodalität erfahren haben. Ziel unserer Studie war daher die Identifikation von Prädiktoren für solch eine ausgeprägte Blutdrucksenkung nach Denervation.
Methodik: Patienten mit therapieresistenter Hypertonie aus mehreren vorangegangenen Studien wurden in die Analyse einbezogen. Die Behandlung wurde mit drei verschiedenen Kathetersystemen durchgeführt. Eine intensive Blutdruck-Response wurde als Blutdrucksenkung ≥20mmHg im Tagesschnitt einer ambulanten 24h Blutdruckmessung (ABPM) drei Monate nach kathetergestützter renaler Denervation definiert. In einer Subgruppe der Patienten wurde die Pulswellengeschwindigkeit als Marker für die arterielle Gefäßsteifigkeit invasiv unmittelbar vor der Intervention gemessen.
Ergebnisse: Einhundertneunzig Patienten wurden in die Analyse eingeschlossen. Eine intensive Response wurde bei 33 Patienten beobachtet. Patienten mit intensive Blutdrucksenkung waren jünger, (p=0.04), hatten höhere ABPM-Tageswerte (p<0.001), wurden häufiger mittels Ultraschallablation behandelt und erhielten häufiger eine Kombinationstherapie aus mehreren Diuretika (jeweils p=0.005). Nach 3 Monaten wurde der Ziel-Tagesmittelwert von <135 mmHg in der Gruppe mit intensiver Blutdrucksenkung häufiger erreicht als in der Vergleichsgruppe (61 vs. 17%, p<0.001). In einer multivariaten Regressionsanalyse zeigten sich das Alter der Patienten, der systolische Ausgangs-Blutdruck, eine Behandlung mittels Ultraschallablation, sowie eine diuretische Kombinationstherapie als unabhängige Prädiktoren für eine intensive Blutdruck-Response. In einem zweiten logistischen Regressionsmodell, in dem nur Patienten mit vorliegender Messung der Pulswellengeschwindigkeit analysiert wurden, konnten ein erhöhter Ausgangs-Blutdruck, eine niedrigere Pulswellengeschwindigkeit sowie die Behandlung mittels Ultraschall-Ablation als unabhängige Prädiktoren für eine intensive Blutdrucksenkung identifiziert werden.
Zusammenfassung: Ein jüngeres Patientenalter bzw. eine geringere Gefäßsteifigkeit, ein höherer Ausgangs-Blutdruck, die kombinierte Behandlung mit mehreren Diuretika und die Verwendung eines Ultraschallablationskatheters stellen Prädiktoren für eine intensivere Blutdrucksenkung nach renaler Sympathikusdenervation dar. Diese resultiert in einer verbesserten Blutdruckeinstellung bei den behandelten Patienten.
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