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Interventioneller Herzohr-Verschluss bei Vorhofflimmern: Frauen profitieren mehr als Männer

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Der interventionelle Verschluss des linken Herzohrs ist eine sichere und wirksame Behandlung von thromboembolischen Komplikationen bei Vorhofflimmern (VHF) und dient der Schlaganfall-Prophylaxe. Eine neue deutsche Studie zeigt, dass Frauen davon offenbar noch mehr profitieren als Männer. Bemerkenswert ist die signifikante Verbesserung der Mobilität, der Selbstversorgung, der üblichen Aktivitäten und des allgemeinen Gesundheitszustands bei weiblichen Patienten gegenüber männlichen.

Berlin, Samstag 13. Oktober 2018 – Der interventionelle Verschluss des linken Herzohrs (LAAC) ist eine sichere und wirksame Behandlung von Thromben bei Vorhofflimmern (VHF), und offenbar profitieren Frauen noch mehr davon als Männer. „Bemerkenswert ist die signifikante Verbesserung der Mobilität, der Selbstversorgung, der üblichen Aktivitäten und des allgemeinen Gesundheitszustands bei weiblichen Patienten im Vergleich zu männlichen Patienten“, berichtet Dr. Steffen Schnupp (Coburg) auf den DGK Herztagen in Berlin.

VHF ist die häufigste Form von Herzrhythmusstörungen und geht unter anderem mit einem erhöhten Schlaganfall-Risiko einher. Alter und weibliches Geschlecht sind Risikofaktoren für ein höheres Schlaganfallrisiko bei VHF. Zur Schlaganfallprophylaxe werden Blutgerinnungs-Hemmer („Antikoagulantien“) eingenommen, die jedoch zu Blutungen führen können bzw. von manchen Patientengruppen nicht eingenommen werden sollen, was die Suche nach Alternativen erforderlich machte. Da sich 90 Prozent der Thromben im linken Vorhofohr bilden, eignet sich der interventionelle Vorhofohrverschluss (LAAC) zur Schlaganfallprophylaxe.

Eine in Berlin vorgestellte aktuelle Studie hat die klinischen Merkmale und Ergebnisse von 201 Männern und Frauen aus dem Coburger LAA-Verschlussregister verglichen. Alle Patienten unterzogen sich erfolgreich dem LAA Verschluss, wurden umfassend untersucht und füllten mehrmals EQ-5D Fragebögen zu den Themen Mobilität, Selbstversorgung, Alltagsaktivitäten, Schmerzen, Unbehagen, Angst, Depression und Gesundheitszustand aus.

Einige Ergebnisse: Patientinnen waren signifikant älter als Männer. Eine koronare Herzkrankheit war häufiger bei Männern (69,57 % gegenüber 46,51 %) während der CHADS2-VASC-Score zur Abschätzung des Schlaganfallrisikos bei Frauen höher war. Die Anatomie des LAA, die prozeduralen Daten und die Komplikationsrate waren vergleichbar, ebenso die primäre Erfolgsrate. Frauen hatten eine höhere Punktzahl für Angst und Depression vor der Implantation, während andere Parameter von EQ-5D vergleichbar waren.

Drei Monate nach LAAC zeigten Frauen jedoch eine signifikante Verbesserung der Mobilität, der Selbstversorgung und der Alltagsaktivitäten, während alle Werte für Männer stabil blieben. Der Score für Angst und Depression war in beiden Gruppen nach LAAC vergleichbar. Die Selbstversorgung war bei Frauen nach LAAC im Vergleich zu Männern signifikant besser. Frauen hatten 3 Monate nach der Implantation eine signifikante Verbesserung im generellen, subjektiv bewerteten Gesundheitszustand.

„Diese möglichen Verbesserungen, die höchstwahrscheinlich durch das Absetzen der oralen Antikoagulation verursacht werden, sollten in der Indikationsstellung für einen LAAC insbesondere bei weiblichen Patienten berücksichtigt werden“, folgert Dr. Schnupp.

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