Exzentrizitiät von kathetergestützt implantierten Aortenklappen – ein Vergleich von ballon-expandierbaren mit selbst-expandierenden Klappenprothesen
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Dr. Annika Schuhbäck, et al., Erlangen
Der kathetergestützte Aortenklappenersatz (TAVI) ist eine zunehmend häufiger zum Einsatz kommende Therapieoption bei Patienten mit hochgradiger Aortenklappenstenose, bei denen ein konventioneller Aortenklappenersatz mit einem zu hohen operativen Risiko verbunden ist [1]. Die Funktion der implantierten Klappe hängt von der korrekten Entfaltung der Klappenprothese während der Implantation ab. Eine häufige Komplikation nach TAVI ist eine Insuffizienz der Klappenprothese. Einige Prädiktoren, die das Auftreten einer Insuffizienz begünstigen, sind bereits identifiziert worden, unter anderem der Verkalkungsgrad der nativen Aortenklappe [2-5] sowie ein Prothesen/Annulus-Mismatch [6,7]. Native Aortenklappenannuli haben oft eine ovale Form und stellen sich nach Implantation der Klappenprothese eher rund dar [3;8-10]. Eine ovale Geometrie des Aortenklappenannulus und der implantierten Klappenprothese könnten für die kurz- und langfristige Klappenfunktion von Bedeutung sein. Wir untersuchten den Einfluss des Klappentyps auf die Geometrie des Prothesenannulus nach Implantation einer kathetergestützten Aortenklappe.
METHODE: Dreißig Patienten mit hochgradiger Aortenklappenstenose, bei denen ein kathetergestützter Aortenklappenersatz durchgeführt wurde (bei 15 Patienten mittels ballon-expandierender Edwards Sapien und bei 15 Patienten mit selbst-expandierender Medtronic CoreValve Prothese) wurden miteinander verglichen, dabei wurde sowohl das Alter, die Exzentrizität des Aortenklappenannulus vor TAVI und der Verkalkungsgrad der Aortenklappe berücksichtigt. Alle Patienten wurden mit einem Dual Source Computertomographen (2x128x0.6 mm bzw. 2x64x0.6mm) vor und nach TAVI untersucht. Die Dimensionen des Aortenklappenannulus sowie der implantierten Prothese auf Höhe des Annulus wurden in aufeinander senkrecht stehenden multiplanaren Rekonstruktionen ausgemessen. Exzentrizität wurde definiert als E= 1-(minimaler/maximaler Diameter). Der Einfluss des implantierten Prothesentyps auf die Geometrie nach Implantation der Aortenklappenprothese wurde mittels T-Test und Fisher’s exact Test analysiert.
ERGEBENISSE: Das mittlere Alter betrug 84±5 Jahre bei Patienten mit ballon-expandierbaren und 83±7 Jahre bei selbst-expandierenden Prothesen (p=n.s.). Der mittlere Aortenklappenkalzifizierungs-Score war mit 674±406 bzw. 703±499 nicht signifikant unterschiedlich. Das gleiche galt für die mittleren Dimensionen des Aortenklappenannulus vor der Klappenimplantation mit 21.0±2.1 mm vs. 20.8±2.1 mm (minimaler Diameter) und 26.7±2.4 mm vs. 26.2±2.1 mm (maximaler Diameter) mit einer mittleren Exzentrizität von 0.21±0.06 vs. 0.20±0.07 bei Patienten, die eine ballon-expandierende Prothese erhielten vs. Patienten mit einer selbst-expandierenden Prothese (p=n.s.). Nach Implantation zeigten Patienten mit einer ballon-expandierbaren Aortenklappenprothese signifikant häufiger eine niedrigere Exzentrizität im Vergleich zu Patienten mit einer selbst-expandierenden Klappenprothese (E=0.04±0.01 vs.E= 0.15±0.07, p <0.0001, siehe Tabelle1). Bei einem Grenzwert von E<0.1 für eine runde Klappenprothese zeigten alle Patienten mit einer ballon-expandierenden Prothese eine runde Prothesenform wohingegen nur ein Patient von 15 Patienten mit einer selbst-expandierenden Prothese eine runde Prothesenform zeigte (p<0.0001).
ZUSAMMENFASSUNG: Patienten, bei denen eine ballon-expandierbare Aortenklappenprothese implantiert wird, weisen eine signifikant geringere Exzentrizität der implantierten Klappenprothese im Vergleich zu Patienten mit einer selbst-expandierenden Prothese auf. Zukünftige Studien sollten den Einfluss der Prothesenexzentrizität auf Langzeit-Ergebnisse nach TAVI untersuchen.
Literatur:
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