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Kardiologen-Kongress: Stärkere Förderung von Fortbildung, Forschung und Nachwuchs soll künftige Herz-Versorgung absichern

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Kardiologen-Kongress: Stärkere Förderung von Fortbildung, Forschung und Nachwuchs soll künftige Herz-Versorgung absichern

Vom 6. – 8. Oktober 2011 findet in Düsseldorf die Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) statt

Düsseldorf, Donnerstag 6. Oktober 2011 – „Die Förderung des Nachwuchses in der Kardiologie, der Forschung und der konsequenten Fortbildung sind deutliche Schwerpunkte der Aktivitäten der DGK“, sagt deren Präsident Prof. Dr. Georg Ertl (Würzburg) bei der Auftakt-Pressekonferenz der Herbsttagung der DGK und Jahrestagung der Arbeitsgruppe Rhythmologie in Düsseldorf. Prof. Ertl: „Die Fortschritte in der Kardiologie sind beeindruckend, und es ist von zentraler Bedeutung, dass neue Methoden und Erkenntnisse kompetent umgesetzt werden, damit möglichst viele Patienten davon profitieren können.“ Prof. Dr. Meinrad Gawaz (Tübingen), Präsident der Herbsttagung : „Es hat sich in den letzten Jahren vieles an neuen Möglichkeiten ergeben. Diese Vielfalt macht qualitativ hochwertige Fortbildung erforderlich, damit die Kliniker nicht den Überblick verlieren.“

CardioLive-Programm: Via Internet innovative Therapiemethoden kennen lernen

In der Fortbildung spielen Internet-basierte Fortbildungsprogramme eine immer wichtigere Rolle: Bei insgesamt 20 „Live Case-Sitzungen“, die im Rahmen des CardioLive-Programms gemeinsam mit befreundeten Fachgesellschaften wie den Herzchirurgen und den Kinderkardiologen durchgeführt werden, können sich Kongressbesucher über den Monitor anhand konkreter Fallbeispiele mit den neuesten Therapiemethoden vertraut machen. „Die Tagung wird damit Workshop-orientierter“, sagt Prof. Dr. Meinrad Gawaz. Ein wichtiger Beitrag dazu ist die Einbindung von Live-Demonstrationen aus interventionell-kardiologischen Zentren. Diese gibt Kardiologen, aber auch Internisten und Ärzten anderer Fachrichtungen die Möglichkeit, sich über neue Möglichkeiten und Methoden der interventionellen Kardiologie zu informieren. Prof. Gawaz: „Damit verlassen wir den Bereich der traditionellen Fortbildung. Vielmehr können die Kollegen live miterleben, wie diese Methoden in den verschiedenen Zentren angewandt werden. Sie sehen, was heute alles möglich ist und bekommen dabei auch die Gelegenheit, interaktiv mit jenen Spezialisten zu diskutieren, die diese neuen Methoden anwenden und weiterentwickeln.“
Einen weiteren Schwerpunkt werden in diesem Jahr die antithrombotischen Therapien bilden.

Kooperation zwischen Grundlagenforschung und Praxis fördern

Auch für die Vermittlung von Grundlagenforschung ist im Programm der Herbsttagung gesorgt, unter anderem geht es dabei um Genetik und Molekularbiologie kardiovaskulärer Erkrankungen, myokardiale Funktion und Energetik, zelluläre Elektrophysiologie und Stammzellen. Prof. Gawaz: „Ein Ziel der Herbsttagung ist es, klinische Kardiologen und kardiologisch interessierte Wissenschaftler zusammenzubringen und der Grundlagenforschung die Möglichkeit zu geben ihre Ergebnisse im großen Rahmen zu präsentieren. Die „basic science“ dreht sich ja um genau die Fragen, mit denen wir in der Klinik tagtäglich konfrontiert sind. Diese Fragen werden im Labor quasi nachgearbeitet, mit dem Ergebnis, dass sich daraus auch wieder neue Implikationen für die Klinik ergeben.“
Außerhalb des Kongresses bietet die Akademie der DGK insgesamt 116 Kurse an, die im Vorjahr von 3000 Teilnehmern besucht wurden.

Nachwuchsförderung in der Herz-Medizin hat zentralen Stellenwert

„Von absolut zentraler Bedeutung ist für die DGK die Nachwuchsförderung, um die kardiologische Forschung und Versorgung auch für die Zukunft zu sichern“, so DGK-Präsident Prof. Ertl. „Die Bereitschaft, in die kardiologische Forschung zu gehen, sinkt allerdings stetig und Fördermittel und Stipendien werden nicht genützt.“
Eine Reihe von attraktiven Angeboten soll das ändern: Zum Beispiel Forschungstipendien, das bewährte Förderprogramm zum Start in eine Forschungskarriere. Aber auch das Nachwuchsförderprogramm Grundlagen der Herz-Kreislauf-Forschung zur Förderung von Nachwuchs-Wissenschaftlern in der klinisch-experimentellen Forschung mit dem Berufsziel „Physician Scientist“. Gegründet wurde auch die Arbeitsgruppe „Cardiologists of Tomorrow“ für DGK-Mitglieder unter 35 Jahren und noch nicht abgeschlossener kardiologische Facharztausbildung. Die Tagungen der DGK, so Tagungspräsident Prof. Gawaz, „bieten da eine ideale Gelegenheit, zusammenzukommen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Strategien zu entwickeln.“
Due DGK hat derzeit rund 8000 Mitglieder. Von den Neuzugängen sind mehr als ein Drittel unter 35 Jahre, was den hohen Attraktivitätsgrad der DGK auf junge Kardiologen zeigt.

Stipendien und Preise zur Förderung der Forschung

Die DGK möchte mit dem Otto Hess-Stipendium ab 2012 experimentelle und klinische Promotionen fördern, mit dem Ziel Studierende der Medizin für die klinische Forschung und Grundlagenforschung in der Medizin zu begeistern. Prof. Ertl: „Zu diesem Zweck werden pro Jahr vorerst bis zu zehn Jahresstipendien mit 500 Euro pro Monat vergeben.“
Auf der Herbsttagung 2011 werden außerdem zwei neue Preise verliehen: das Inge Edler-Forschungsstipendium und das Oskar-Lapp-Forschungsstipendium. Die Oskar Lapp-Stiftung hat zusätzlich zum Forschungspreis ein Stipendium ausgelobt, das bei maximal zwei Jahren Laufzeit 20.000 Euro jährlich umfasst.

Nachwuchsförderung in der Kardiologie soll aber auch Gender-Gesichtspunkte berücksichtigen. „60 bis 70 Prozent der Medizinstudenten sind Frauen, deren Lebensplanung sich häufig von der männlicher Bewerber unterscheidet. Darauf muss sich die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie insgesamt und mit ihren Förderprogrammen einstellen“, so der DGK-Präsident.

Kontakt:
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Prof. Dr. Michael Böhm (Pressesprecher, Homburg/Saar)

Kerstin Kacmaz (Pressestelle, Düsseldorf)

Melissa Wilke (Pressestelle, Düsseldorf)

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute mehr als 7800 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.