Signals for reduced cognitive function are associated with subtle signs of atrial cardiomyopathy and left ventricular diastolic dysfunction – insights from the Hamburg City Health Study
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Dr. Stephan Camen und Prof. Dr. Renate Schnabel, Hamburg
Hintergrund und Ziel
Vaskuläre kognitive Beeinträchtigungen und Demenz werden durch eine Vielzahl von Mechanismen verursacht, von denen Schlaganfälle und Erkrankungen der kleinen Hirngefäße die wichtigsten sind. In den letzten Jahren wurde postuliert, dass ein thrombogenes Vorhofmilieu aufgrund verschiedener Veränderungen der Morphologie und Funktion des (linken) Vorhofs, die sogenannten atriale Kardiomyopathie, auch ohne (klinisch apparentes) Vorhofflimmern ein Risiko für Schlaganfall und kognitiven Verfall darstellen könnte. Daher war unser Ziel den Zusammenhang zwischen echokardiografischen Parametern der (links-) atrialen Kardiomyopathie und der linksventrikulären diastolischen Dysfunktion und der kognitiven Funktion bei Personen ohne bekanntes Vorhofflimmern oder vorherigen Schlaganfall zu bestimmen.
Voraussetzungen der Analyse
Hierfür haben wir die Daten der ersten 10.000 Teilnehmer der bevölkerungsbasierten Hamburg City Health Studie (HCHS) analysiert. Von diesen unterzogen sich 8.264 Personen einer standardisierten transthorakalen Echokardiographie und kognitiven Funktionstests. Parameter der linksventrikulären systolischen und diastolischen Funktion sowie der linksatrialen Funktion wurden systematisch erfasst, einschließlich des linksatrialen globalen Strains. Die kognitive Funktion wurde mit Hilfe des Animal-Naming-Tests und der Trail-Making-Tests A und B quantifiziert. Wir nutzten lineare multivariabel-adjustierte (Bluthochdruck, Body mass index, Gesamtcholesterinkonzentration im Serum, Diabetes mellitus, Rauchverhalten, vorheriger/bekannter Herzinfarkt, Herzschwäche und Bildungslevel) Regressionsanalysen, um den Zusammenhang zwischen den echokardiographischen Parametern und der Leistung in den neuropsychologischen Tests zu untersuchen. Nach Ausschluss von 463 Personen mit bekanntem Vorhofflimmern und 309 Personen mit früherem/bekanntem Schlaganfall oder schwerer Depression konnten 7.492 Personen in die Analysen eingeschlossen werden (Durchschnittsalter 61,9 ± 8,4 Jahre, 52,3 % Frauen, mediane linksventrikuläre Ejektionsfraktion 59 % [25./75. Perzentil 56/62 %], medianes indexiertes linksatriales Volumen 25,0 ml/m² [25./75. Perzentil 20/30 ml/m²]).
Ergebnisse der Studie
In den multivariabel-adjustierten Analysen war das E/e‘-Verhältnis mit einer signifikant schlechteren Leistung beim Animal-Naming-Test (-0,24 pro Anstieg um eine Standardabweichung [SD], 95 % Konfidenzintervall [CI] -0,42 – [-0,06]), beim Trail-Making-Test A (0,76 pro Anstieg um eine SD, 95 % CI 0,35-1,17) und beim Trail-Making-Test B (1,1 pro Anstieg um eine SD, 95 % CI 0,09-2,11) verbunden. Der linksatriale globale Strain war mit einer schlechteren Leistung im Trail-Making-Test B verbunden (-1,39 pro Anstieg um eine SD, 95% CI -2,46 – [-0,32]). Ein erhöhtes linksatriales Volumen war mit einer schlechteren Leistung beim Animal-Naming-Test assoziiert (0,2 pro Anstieg um eine SD, 95% CI 0,03-0,37). Eine weitere Adjustierung der Analysen für die linksventrikuläre Ejektionsfraktion oder die interventrikuläre Septumdicke veränderte die beobachteten Zusammenhänge kaum.
Fazit
Zusammenfassend zeigt unsere Studie, dass subtile echokardiographische Anzeichen einer atrialen Kardiomyopathie und einer linksventrikulären diastolischen Dysfunktion mit einer schlechteren Leistung bei kognitiven Funktionstests in der Hamburger Bevölkerung mittleren Alters verbunden sind.
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