Aortenklappen-Implantationen: Krankenhaus-Sterblichkeit bei katheterbasierten Eingriffen geringer als bei chirurgischen Prozeduren
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- Die Zahl der in Deutschland durchgeführten kathetergestützten Aortenklappen-Implantationen (TAVI) nimmt weiter zu
- Die Ergebnisse der Eingriffe waren in 2018 besser als prognostiziert
- Die Krankenhaus-Sterblichkeit bei TAVI lag zugleich erstmals unter der von chirurgisch durchgeführten Aortenklappen-Implantationen
Berlin, 10. Oktober 2019 – Die Ergebnisse von kathetergestützten Aortenklappen-Implantationen (TAVI) in Deutschland fielen im vergangenen Jahr noch besser aus als erwartet. Dies zeigt eine Auswertung von Daten aus der verpflichtenden Qualitätssicherung, wie die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie heute während einer Pressekonferenz anlässlich der Herztage 2019 berichtete.
Große internationale Studien haben in den letzten Jahren den Nachweis erbracht, dass TAVIs hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Risiken nicht nur einer medikamentösen Behandlung der schweren Aortenklappenstenose, sondern bei Patienten mit hohen und mittlerem Operationsrisiko auch einem chirurgischen Eingriff überlegen sind. Ähnliches konnte in jüngerer Vergangenheit auch für Patienten mit niedrigem Risiko nachgewiesen werden.
TAVIs in Deutschland erfolgreicher als prognostiziert
Ein Expertenteam um Prof. Dr. Helge Möllmann, Sprecher der Arbeitsgruppe Interventionelle Kardiologie der DGK, hat nun die Daten zur Krankenhaussterblichkeit aller 2018 in Deutschland durchgeführten TAVIs untersucht und kann die international beobachtete Entwicklung auch auf nationaler Ebene bestätigen. Komplikationsraten und Krankenhaus-Sterblichkeit stellten sich in der Analyse sogar besser dar, als auf Grundlage der Daten von 2017 prognostiziert.
2018 wurden in Deutschland 19.317 transvaskuläre TAVIs durchgeführt. Gefäß- und intraprozedurale Komplikationen verharrten mit 1,9 % bzw. 2,4 % auf einem weiterhin niedrigen Niveau.
Krankenhaus-Sterblichkeit auf niedrigem Niveau
Die allgemeine Krankenhaus-Sterblichkeit lag bei TAVI bei 2,5 % und bei chirurgischen Eingriffen bei 3,1 %, wobei unter den chirurgisch durchgeführten Prozeduren mehr Notfalleingriffe zu verzeichnen waren. In drei der vier Risikogruppen (mittel, hoch und sehr hoch) lag die Sterblichkeit im Krankenhaus deutlich niedriger als vorhergesagt, bei Niedrig-Risiko-Patienten lag sie gleichauf. „Dass die Ergebnisse in 2018 sogar besser waren, als wir auf Grundlage der Daten von 2017 erwarten konnten, zeigt uns eindrucksvoll, dass die Lernkurve in den TAVI-Zentren noch immer ansteigt und zunehmende Erfahrung zu dem verbesserten Outcome beiträgt“, sagt Möllmann.
Deutliche Zunahme der interventionellen Aortenklappen-Implantationen
Die Anpassung der europäischen Leitlinie zum Management von Klappenerkrankungen im Jahr 2017 hatte die TAVI-Indikation auch auf Patienten mit mittlerem Risiko ausgeweitet und zu einer starken Zunahme der Prozeduren in Deutschland geführt. „Wir konnten hier einen doppelt so starken Anstieg verzeichnen wie bei den chirurgischen Aortenklappen-Implantationen“, kommentiert Möllmann. „Gleichzeitig war die Krankenhaussterblichkeit im Gesamten bei TAVI erstmals niedriger als beim chirurgischen Verfahren.“
Auch die Ende September beim internationalen TCT-Kongress vorgestellten 5-Jahres-Daten aus der PARTNER 2A-Studie ergaben, dass die transvaskuläre TAVI und der chirurgische Aortenklappenersatz hinsichtlich Sterblichkeit und Schlaganfallrate gleichauf liegen.
Diese Daten zeigten, so Möllmann, dass die TAVI auch für Patienten mit niedrigem Operationsrisiko eine wertvolle Option sein kann. Die transvaskulär durchgeführte TAVI habe damit den chirurgischen Ansatz als alleinigen Goldstandard abgelöst.
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