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Bestimmung von Risikofaktoren für das Outcome nach interventioneller Mitralklappenrekonstruktion bei Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz und hochgradiger Mitralklappeninsuffizienz

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Patrick Dierks und Prof. Dr. Rainer Hambrecht, Bremen 

Hintergrund
Die Risikostratifizierung von Patient*innen mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz (HF), die sich einer interventionellen Mitralklappenrekonstruktion mit dem MitraClip-System (transcatheter edge-to-edge-repair, TEER) bei schwerer Mitralklappeninsuffizienz (MR) unterziehen, ist nach wie vor eine Herausforderung und die Identifizierung geeigneter Prädiktoren für eine schlechtere Prognose ist entscheidend für die optimale Patientenselektion in diesem Hochrisikokollektiv.

Fragestellung
Ziel der vorliegenden Studie ist die Identifizierung von Risikofaktoren für eine schlechte Prognose bei Patient*innen mit fortgeschrittener HF, die sich einer TEER zur Behandlung einer schweren MR unterziehen.

Methoden
Analysiert wurden konsekutive Patient*innen aus dem MitraClip-Register des Bremer Instituts für Herz- und Kreislaufforschung (BIHKF) am Klinikum Links der Weser, Bremen. Es wurden Patient*innen ausgewählt, die zum Zeitpunkt des Einschlusses eine schwere Herzinsuffizienz mit reduzierter linksventrikulärer Funktion (Ejektionsfraktion <30 %) aufwiesen und bei denen eine erfolgreiche TEER durchgeführt werden konnte. Eine erfolgreiche Rekonstruktion wurde als residuelle Mitralklappeninsuffizienz <Grad II° nach Intervention definiert. Der primäre Endpunkt war ein kombinierter Endpunkt aus Gesamtmortalität oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz.

Für die Überlebenszeitanalyse wurde die Kaplan-Meier-Methode verwendet. Eine multivariable Cox-Regressionsanalyse wurde durchgeführt, um unabhängige Risikofaktoren für den kombinierten Endpunkt zu ermitteln.

Ergebnisse
125 Patient*innen (medianes Alter 70±9 Jahre, 74 % männlich, mittlere LV-EF 23±3,1 %) mit hohem Operationsrisiko (LogEuro-SCORE 25,1±16,3%) wurden in die Analyse eingeschlossen.
Während einer Nachbeobachtungszeit von der 18±13 Monate trat bei 76 Patient*innen (60,8 %) der kombinierte Endpunkt auf (Gesamtmortalität 43,2 %, Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz 44,8 %).
In der multivariaten Cox-Regressionsanalyse konnten drei unabhängige Risikofaktoren für den kombinierten Endpunkt identifiziert werden: der systolische pulmonal-arterielle Druck (Hazard Ratio [HR] 0.96; 95 % Konfidenzintervall [CI] 0.93-0.99, p=0.027), eine vorbestehende hochgradige Trikuspidalinsuffizienz (HR 3.3; 95% CI 1.01-10.68; p=0.048) und das Verhältnis von Regurgitationsvolumen der Mitralinsuffizienz zum linksventrikulären enddiastolischen Volumen (RVol/LVEDV Ratio; HR 2.2; 95 % CI 1.05-4.57; p=0.036). Patient*innen mit einer höheren RVol/LVEDV-Ratio hatten nach erfolgreicher Korrektur der Mitralinsuffizienz ein längeres ereignisfreies Überleben als Patient*innen mit einem niedrigeren RVol/LVEDV-Verhältnis (79,2 % vs. 45,8 %; log-rank p=0,012, siehe Abbildung 1. Die RVol/LVEDV-Ratio zeigte hierbei eine gute Diskriminierung für HF-Ereignisse (Fläche unter der Kurve 0,76; 95 % CI 0,60-0,92; p=0,008, Sensititivät: 63,3 %; Spezifität: 76,9 % für einen RVol/LVEDV-Grenzwert von 0,23.)

Zusammenfassung
Die wichtigsten Determinanten für ein negatives Outcome nach TEER bei Patient*innen mit fortgeschrittener HF sind der systolische pulmonal-arterielle Druck, eine schwere begleitende Trikuspidalklappeninsuffizienz und die RVol/LVEDV-Ratio. Daher könnten diese Prädiktoren bei der Risikostratifizierung von TEER-Kandidat*innen mit schwerer Herzinsuffizienz helfen, die optimalen Kandidat*innen für die Intervention zu identifizieren. 

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