Therapieresistenter Bluthochdruck: Nieren-Denervierung ist sicher und wirksam
Abdruck frei nur mit Quellenhinweis
Pressetext als PDF - gegebenenfalls mit Bildmaterial
Ein minimalinvasives Verfahren, die renale Denervierung, ist eine sichere und wirksame Option zur Behandlung von Bluthochdruck-Patienten, bei denen Medikamente nicht ausreichend wirken. Das zeigen Daten aus einem internationalen Register, das auf der DGK-Jahrestagung in Mannheim vorgestellt wurde.
Mannheim, 5. April 2018 – Ein minimalinvasives Verfahren namens renale Denervierung (RDN) ist eine sichere und wirksame Behandlungsoption für Patienten mit unkontrollierter arterieller Hypertonie und reduziert über einen Beobachtungszeitraum von drei Jahren signifikant und anhaltend den in der Praxis gemessenen Blutdruck und den ambulanten 24-Stunden-Langzeitblutdruck. Das zeigen Daten aus dem Global SIMPLICITY Register (GRS), das auf der 84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim präsentiert wurden. Vom 4. bis 7. April 2018 treffen zu diesem Kongress mehr als 8.500 aktive Teilnehmer zusammen. Bei der renalen Denervierung werden die Nervenendigungen, die sich in der äußeren Gefäßwand der Niere befinden, über einen in die Leistenarterie eingeführten Katheter durch Hitzeeinwirkung zerstört (Ablation).
Die arterielle Hypertonie gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit und ist ein Hauptrisikofaktor für kardiovaskuläre Morbidität und Sterblichkeit. Etwa fünf bis 15 Prozent der Bluthochdruck-Patienten haben eine therapieresistente Erkrankung, die mit einem deutlich erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert ist.
Im GSR werden Patienten erfasst, bei denen trotz medikamentöser Behandlung die arterielle Hypertonie nicht kontrolliert werden konnte und die mit renaler Denervierung behandelt wurden. „Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden insgesamt 2.237 Patienten in das GSR eingeschlossen“, berichtet Dr. Felix Mafoud, Klinik für Innere Medizin III für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg an der Saar. „Insgesamt konnten sicherheitsrelevante Daten von 1.199 Patienten gesammelt und die Praxis- sowie Langzeit-Blutdruckwerte von 872 Patienten gemessen werden.“
Ein wesentliches Ergebnis: Drei Jahre nach der renalen Denervierung war der systolische Praxis-Blutdruck um 16,5 mmHg und der über 24 Stunden ambulant gemessene Langzeitblutdruck um 8,0 mmHg gesunken.
Quelle: F. Mafoud et al. The German cohort (GREAT) of the Global Symplicity Registry: Safety and efficacy results at 3 years. Clin Res Cardiol 107, Suppl 1, April 2018
Informationen:
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
Pressesprecher: Prof. Dr. Eckart Fleck (Berlin)
Hauptstadtbüro der DGK: Tel.: 030 206 444 82
Pressestelle: Kerstin Kacmaz, Tel.: 0211 600 692 43
Pressebüro während der 84. Jahrestagung: 0641 4106 5002
presse@dgk.org
B&K–Bettschart&Kofler Kommunikationsberatung, Dr. Birgit Kofler, Tel.: +43 (0) 676 6368930
kofler@bkkommunikation.com
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit mehr als 10.000 Mitgliedern. Sie ist die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder und die Erstellung von Leitlinien. Weitere Informationen unter www.dgk.org