Primary PCI for acute STEMI in the very elderly patients (≥ 90 years) Results of the prospective ALKK-Registry
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Dr. Patrick Riedmaier, Ludwigshafen
Hintergrund
Auf Grund des demographischen Wandels in den westlichen Industrienationen werden wir zukünftig noch mehr als schon heute mit der Behandlung von alten und insbesondere sehr alten Patienten mit akutem STEMI konfrontiert sein. Aktuelle Leitlinien empfehlen die primäre PCI für alle Patienten mit akutem STEMI. Gleichzeitig besteht eine sehr limitierte Studienlage insbesondere für hochbetagte Patienten mit akutem STEMI. Dies führt zu Unsicherheit in der patientenindividuellen Risiken/Nutzenabwägung bezüglich invasiver Therapiestrategien und neuer Medikamente.
Aus diesem Grund haben wir die Behandlung und das klinische Outcome bei einer großen Anzahl von älteren und sehr alten Patienten im klinischen Alltag untersucht, die eine primäre PCI bei akutem STEMI erhielten.
Methoden
Es wurden die Daten des laufenden, prospektiven ALKK-PCI-Registers verwendet. Eingeschlossen wurden alle Patienten, die auf Grund eines akuten STEMIs mit einer Dauer von < 24 h zur PCI aufgenommen wurden. In dem Register werden Informationen bezüglich der Patientencharakteristika, Vorerkrankungen, Befunde der Herzkatheter-Untersuchung, der antithrombotischen Therapie und des intra-hospitalen Outcomes erhoben. Die Daten wurden zentral bei der Stiftung Institut für Herzinfarktforschung, Ludwigshafen, erfasst und analysiert.
Resultate
Im Zeitraum zwischen 2009 bis 2013 wurden insgesamt 20.018 Patienten mit primärer PCI bei akutem STEMI aus 51 Zentren eingeschlossen. Von diesen waren insgesamt 190 Patienten (0,9 %) ≥ 90 Jahre und 4.468 Patienten (22,1 %) 75 bis < 90 Jahre alt. Eine Übersicht über die Patienten-Charakteristika, Vorerkrankungen und Befunde der Herzkatheter-Untersuchung dieser beiden Gruppen sind in der Tabelle veranschaulicht.
Die Diagramme 1-3 zeigen das intra-hospitale Outcome in den Gruppen der < 75-Jährigen, der 75 – < 90-Jährigen sowie der ≥ 90-Jährigen.
Alter 75 – < 90 (n=4.468) | Alter ≥ 90
(n=190) |
p-value | |
Alter (Jahre) | 80,4 | 91,7 | < 0,01 |
Frauen | 44,3 % | 59,5 % | < 0,01 |
Niereninsuffizienz | 26,5 | 32,7 % | 0,07 |
Diabetes mellitus | 30,5 | 24,1 % | 0,08 |
Mittelschwer bis schwer reduzierte LV-Funktion | 36,2 | 36,1 % | 0,98 |
Manifeste Herzinsuffizienz bei Aufnahme | 19,4 %
|
25,3 % | £ 0,05 |
Kardiogener Schock bei Aufnahme | 9,5 % | 10,0 % | 0,83 |
Angiographische und prozedurale Befunde | |||
Hauptstammstenose | 8,8 % | 11,2 % | 0,35 |
Koronare-3-Gefäßerkrankung | 42,6 % | 40,9 % | 0,66 |
TIMI-3-Fluss nach PCI | 84,2 % | 79,2 % | 0,08 |
Drug-eluting Stent implantiert | 37,0 % | 20,3 % | < 0,01 |
GPIIb/IIIa-Antagonisten | 45,2 % | 29,8 % | < 0,01 |
Zusammenfassung:
Im klinischen Alltag repräsentieren sehr alte Patienten mit akutem STEMI eine Höchst-Risiko-Gruppe. Die prozedurale Erfolgsrate ist im Vergleich zu jüngeren Patienten leicht vermindert. Unabhängig von Risikofaktoren und den klinischen Befunden zeigt sich bei sehr alten Patienten im Vergleich mit älteren Patienten eine deutlich erhöhte intra-hospitale Mortalität. Daher sollte die Indikation zur primären PCI bei > 90-Jährigen bei akutem STEMI nur bei gutem biologischen Zustand gestellt werden.
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit mehr als 9500 Mitgliedern. Sie ist die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder und die Erstellung von Leitlinien. Weitere Informationen unter www.dgk.org