Neue Studie: Dicke Kinder haben bereits Atherosklerose-Frühform
Abdruck frei nur mit Quellenhinweis
Pressetext als PDF - gegebenenfalls mit Bildmaterial
Vom 8. – 11. April 2015 findet in Mannheim die 81. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) statt.
Mannheim, Freitag, 10. April 2015 – Übergewichtige Kinder weisen bereits überhöhte Blutdruckwerte, Stoffwechsel-Veränderungen und Veränderungen von Blutgefäßen auf, die als Frühform einer allgemeinen Atherosklerose angesehen werden müssen. Das berichtet PD Dr. Sandra Erbs (Universität Leipzig) auf der 81. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, bei der vom 8. bis 11. April in Mannheim 8.500 aktive Teilnehmer aus 25 Ländern zusammentreffen. Generalisierte Atherosklerose bedeutet eine krankhafte Veränderung der Blutgefäße mit Wand-Verhärtung und -Verdickung, sowie Elastizitätsverlust und Einengung.
Eine Leipziger Forschergruppe unterzog 106 adipöse und 71 normalgewichtige Kinder 24-Stunden-Blutdruckmessungen und einem oraler Glukosetoleranztest, Messungen an der Halsschlagader (Intima-Media-Dicke), Messungen der Funktion der innersten Wandschicht von Blutgefäßen (Endothel), der körpereigenen Regeneration und von Entzündung. Im Vergleich zu Normalgewichtigen war der 24-Stunden-Blutdruckwert in der Gruppe der adipösen Kinder signifikant schlechter, sie hatten einen im Durchschnitt um 8,2 mmHg höheren systolischen Blutdruck. Die Endothelfunktion war bei adipösen Kindern signifikant eingeschränkt. Zudem gaben pathologische Veränderungen der Intima-Media-Dicke (ein Messwert für Wandveränderungen des Gefäßes) Hinweise auf beginnende Gefäßveränderungen. Die Anzahl im Blut zirkulierender endothelialer Vorläuferzellen, die die Fähigkeit haben, zu Endothelzellen zu differenzieren, war bei adipösen Kindern reduziert. Das deutet auf eine eingeschränkte körpereigene Regenerationsfähigkeit hin.
Quelle: DGK-Abstract P 425. 24-Stunden-Blutdruckprofil und vaskuläre Funktion bei Kindern mit Adipositas im Vergleich zu normalgewichtigen Kindern; S. Erbs, N. Mangner, R. Höllriegel,
K. Scheuermann, M. Neef, A. Berthold, M. Vogel, G. C. Schuler, W. Kiess, A. Körner
Informationen:
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
Pressesprecher: Prof. Dr. Eckart Fleck (Berlin)
Pressebüro während des Kongresses: 0621 4106-5002; 0621 4106-5005
Pressestelle: Kerstin Krug, Düsseldorf, Tel.: 0211 600692-43, presse@dgk.org
B&K Kommunikation, Dr. Birgit Kofler, Roland Bettschart, Berlin/Wien, Tel.: 0176 35426750; Tel.: +43 1 31943780; kofler@bkkommunikation.com
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit über 9000 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.