Vermeidung inadäquater Schocks: Daten aus der Advance III-Studie
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Dr. Axel Kloppe, Bochum
Hintergrund: Obwohl die Therapie mit Implantierbaren Cardioverter Defibrillatoren (ICD) sicher und lebensrettend ist, sind unnötige und inadäquate Schocks assoziiert mit einem Anstieg in der Mortalität.
Die Advance III-Studie war eine randomisierte, einfach verblindete parallel-designte multizentrische Studie. Sie hat 1902 Patienten eingeschlossen, bei denen eine Erstimplantation eines 1, 2, oder 3-Kammer-ICD-Systems nach aktuellen Leitlinien indiziert war. Es wurden Patienten in 94 Zentren in Europa, im mittleren Osten, Russland und Afrika eingeschlossen. Die Patienten wurden randomisiert zwei Gruppen zugeteilt, a) Patienten mit verlängertem Detektions-intervall mit NID 30/40 oder b) Patienten mit NID 18/24 (Standardintervall-programmierung). Das Follow up wurde 12 Monate durchgeführt. Untersucht wurde, ob diese liberalere Strategie der Detektionsprogrammierung einen Einfluss auf die Rate an adäquaten und inadäquaten Therapien hat. Als Ergebnis konnte eine signifikante Reduktion von ICD-Therapien in Form von Schocks und ATPs dokumentiert werden. Diese Ergebnisse sind im JAMA Ende 2013 publiziert. Wir haben aus den Primärdaten der Studie die Reduktion von inadäquaten Schocks in der Gesamtpublikation als auch bei Patienten mit Primär- und Sekundärprophylaxe untersucht. Alle Aggregate wurden in beiden Behandlungsarmen so programmiert, das „ATP während Laden“ als primäre Therapie von tachykarden, malignen Herzrhythmusstörungen initiiert wurde, vor einer Schockabgabe bei Episoden mit einer Zykluslänge zwischen 320 ms und 200 ms. Eine ausschließliche Schockapplikation wurde nur bei Episoden mit einer Zykluslänge <200 ms als primäre Therapieoption durchgeführt. Alle dokumentierten Episoden wurden in einem unabhängigen „verblindeten“ Komitee untersucht.
Ergebnisse: Die Programmierung von verlängerten Detektionsfenstern im ICD, egal ob 1, 2 oder 3- Kammer ICD, führte zu einer signifikanten Reduktion in der Rate von adäquaten als auch inadäquaten Schocks in der Gesamtpopulation (overall population: HR 30/40vs18/24;0,55;95%CI,0,36-0,85;p=0,008) (Fig. 1) als auch in der Gruppe der Primärprävention sowie in der Sekundärpräventionsgruppe.
Zusammenfassung: In der Subanalyse der Advance III-Studien-Patienten konnte gezeigt werden, dass es aufgrund der Programmierung von verlängerten Detektionsintervallen in Zusammenhang mit ATP während Ladung zu signifikanten weniger adäquaten wie inadäquaten Schockabgaben kommt.
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