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Langzeitwahrscheinlichkeit von ICD-assoziierten Komplikationen über einen Zeitraum von 12 Jahren

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Dr. Fritz Horlbeck, Bonn 

Hintergrund: Vierunddreißig Jahre nach der ersten Implantation eines implantierbaren Kardio-verter/Defibrillators (ICD) und bei weiterhin hohen jährlichen ICD-Implantations-zahlen wird die Gruppe der Langzeit-ICD-Träger zunehmend relevant. Diese Studie untersucht die Langzeitwahrscheinlichkeit von ICD-assoziierten Komplikationen über einen Zeitraum von 12 Jahren.

 Methoden: Wir untersuchten 980 Patienten (61±13 Jahre, EF 38±14%, follow-up 58±51 Monate) mit 1502 ICDs welche zwischen 1989 und 2011 implantiert wurden (Tabelle 1). Sämtliche mit dem ICD zusammenhängenden Komplikationen (z.B. Sonden-defekte, inadäquate Schockabgaben, Infektionen etc.) 12 Jahre ab Implantation des ersten Gerätes wurden registriert und mit Kaplan-Meier-Analyse untersucht. Beim Vergleich der Häufigkeiten von Sondendefekten und inadäquaten Schock-abgaben wurden Schockabgaben, welche aufgrund eines Sondendefektes auf-traten auch nur als letztere gewertet.

Ergebnisse: Während der ersten 12 Jahre erlebten mehr als die Hälfte (54,3%) der Kohorte mindestens eine ICD-assoziierte Komplikation (Abbildung 1). Inadäquate Schock-abgaben waren für 43% dieser Ereignisse verantwortlich und Sondendefekte für weitere 33%. Die mittlere jährliche Komplikationsrate lag bei 5,9%. Die Rate an Komplikatio-nen war im ersten Jahr deutlich erhöht (12,5%) (Abbildung 2).

Ein Vergleich der Auftretenswahrscheinlichkeit über den Zeitraum zeigt eine Ver-änderung in der Zusammensetzung der Komplikationen. In den ersten 12 Mona-ten waren über 50% der Komplikationen auf inadäquate Schockabgaben zurückzuführen und nur 22% waren sondenassoziiert. Späte Komplikationen (Auftreten später als 6 Jahre) waren hingegen größtenteils durch Sondendefekte (51%) und seltener durch inadäquate Schockabgaben (22%) bedingt. 

Zusammenfassung: Die ICD-Therapie ist auch über einen Zeitraum von 12 Jahren vergleichbar sicher wie in den ersten Jahren nach Implantation. Der Hauptgrund für Komplikationen wechselt allerdings von inadäquaten Schocks hin zu einem höheren Anteil an Sondendefekten.

980 Patienten mit implantiertem Kardioverter/Defibrillator
Total                                           980 
Männlich, %                                   78
Tod während der Nachsorge, %        17
Linksventrikuläre Auswurffraktion, %38±14
Alter, Jahre                                  61±14
Nachsorgezeitraum, Monate             58±51
Primärprävention, %                      37
Sekundärprävantion, %                   63
Koronare Herzkrankung, %              59
Dilatative Kardiomyopathie, %          25

Arterielle Hypertension, %               41

Diabetes, %                                  21

Vorhofflimmern, %                        39
         Paroxysmal, %                     24
         Chronisch, %                       15

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Tabelle 1.   Klinische Charakterisierung 

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