Effekte der renalen Denervation auf den Blutdruck, die Herzfrequenz und die Leistungsfähigkeit bei Patienten mit therapieresistenter Hypertonie während eines Belastungstests
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Sebastian Ewen, Homburg/Saar
Hintergrund: Die renale Denervation (RDN) reduziert den Blutdruck (BP) in Ruhe bei Patienten mit therapieresistenter Hypertonie. Eine therapieresistente arterielle Hypertonie ist definiert als eine nicht leitliniengerechte Blutdruckeinstellung (>140/90 mmHg) trotz der kontinuierlichen Einnahme einer antihypertensiven Dreifachtherapie unter Einbeziehung eines Diuretikums in geeigneter Kombination und maximierter Dosis.
Methode: Diese Studie untersuchte mittels standardisierten Ergometer-Testprotokolls die Wirkungen der RDN auf BP, Herzfrequenz (HF) und den chronotropen Index in Ruhe, unter Belastung und während der Erholungsphase bei 60 Patienten mit therapieresistenter Hypertonie. Fünfzig Patienten wurden einer bilateralen RDN unterzogen und 10 Patienten bildeten eine Kontrollgruppe, die konservativ therapiert wurde.
Ergebnis: Sechs Monate nach der RDN reduzierte sich der Belastungsblutdruck in Ruhe von 158 ± 3/90 ± 2mmHg auf 141 ± 3/84 ± 4mmHg (p<0,001/p=0,007) sowie auf 139 ± 3/83 ± 4mmHg (p<0,001 / p=0,022) nach 12 Monaten. Der Blutdruck unter Belastung war in der RDN Gruppe numerisch in allen Belastungsstufen nach 6 und 12 Monaten reduziert. Eine statistisch signifikante Reduktion ließ sich jedoch nur in den niedrigen bzw. moderaten Belastungsstufen (75-100W) nachweisen. Eine Minute nach Belastungsende zeigte sich der BP von 201 ± 4/95 ± 2 mmHg reduziert auf 177 ± 4/88 ± 2 mmHg (p<0,001 / p=0,066) und 188 ± 6/86 ± 2 mmHg (p = 0,059 / p = 0,01) nach 6 und 12 Monaten. Die HF wurde nach RDN von 71 ± 3bpm in Ruhe, 128 ± 5bpm bei maximaler Belastung und 96 ± 5bpm 1 Minute nach Belastung auf 66 ± 2bpm (p<0,001), 115 ± 5bpm (p=0,107), und 89 ± 3bpm (p=0.008) nach 6 Monaten und auf 69 ± 3bpm (p=0.092), 122 ± 7bpm (p=0,01) und 93 ± 4bpm (p=0,032) nach 12 Monaten reduziert. Die durchschnittliche Zeit unter Belastung steigerte sich von 6,59 ± 0.33 min auf 8,4 ± 0.32 min (p<0,001) und 9,0 ± 0.41 min (p=0,008) und die mittlere Belastung stieg von 93 ± 2W auf 100 ± 2W (p<0,001) und 101 ± 3W (p=0,007) nach 6 und 12 Monaten. In der Kontrollgruppe konnten keine signifikanten Veränderungen beobachtet werden.
Zusammenfassung: Die RDN reduziert den BP und die HF unter Belastung und verbessert die durchschnittliche Belastbarkeit ohne Beeinträchtigung der chronotropen Kompetenz.
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