Innovation: Batterieloser Herzschrittmacher funktioniert nach dem Prinzip der Automatik-Uhr
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Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zum Europäischen Kardiologiekongress (ESC) in Barcelona
Barcelona/Bern, 1. September 2014 – Ein innovativer, batterieloser Herzschrittmacher, der auf dem Wirkprinzip der Automatikuhr beruht und die Herztätigkeit zur Energiegewinnung nutzt, wurde beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Barcelona vorgestellt. Der Schweizer Entwickler Adrian Zurbuchen von der Universität Bern: „Der Prototyp erfordert keinen Batterietausch. Batterien sind bei den heutigen Implantaten ein begrenzender Faktor. Sobald sie einen kritisch niedrigen Ladungszustand erreichen, muss in einem chirurgischen Eingriff das Aggregat ausgetauscht werden. Das ist nicht wünschenswert, insbesondere wegen des Komplikationsrisikos, besonders durch Infektionen, und der anfallenden Kosten.”
Das Herz selbst sei bereits eine vielversprechende Energiequelle, weil seine Kontraktionen ständig stattfinden, so Zurbuchen. Der Prototyp der Forscher basiert auf einer handelsüblichen automatischen Armbanduhr. Alle nicht notwendigen Teile wurden entfernt, um Gewicht und Größe zu minimieren. Zusätzlich entwickelten die Berner Forscher ein spezielles Gehäuse, das für die direkte Implantation in den Herzmuskel geeignet ist.
Der Prototyp funktioniert ähnlich wie bei der Armbanduhr, indem Bewegungen von außen zur Spannung der Feder benutzt werden. Die Herzkontraktion setzt eine Feder in Bewegung, die in Spannung gehalten wird. Wenn die Feder sich entspannt, wird ein Mikro-Generator geladen, der die Energiequelle für den Schrittmacher darstellt.
Im Tierversuch konnte nachgewiesen werden, dass das Konzept funktioniert: Es ließ sich durch entsprechende Stimulation wurde eine Herzfrequenz von 130 Schlägen pro Minute erreicht. Wann es für Patienten nutzbar sein wird, ist derzeit noch nicht absehbar.
Quelle: ESC Abstract 1268: Zurbuchen et al.; A batteryless cardiac pacemaker powered by cardiac motion.
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