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TAVI bei Patienten mit bikuspider Aortenklappe: Erkenntnisse aus dem deutschen TAVI-Register

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Transcatheter aortic valve implantation in bicuspid aortic valves: insights from the German TAVI registry. (TAVI bei Patienten mit bikuspider Aortenklappe: Erkenntnisse aus dem deutschen TAVI-Register)

Priv.-Doz. Dr. med. Timm Bauer, Ludwigshafen

Die TAVI (transcatheter aortic valve implantation) hat sich mittlerweilen als Routineverfahren für inoperable Patienten oder Patienten mit hohem perioperativem Risiko und schwerer symptomatischer Aortenstenose etabliert. Eine biskupid angelegte Aortenklappe (BAK) ist mit einer Prävalenz von ca. 1% die häufigste angeborene Herzklappenabnormalität und mit vermehrtem mechanischem Stress verbunden, welche eine Kalzifizierung und Stenosierung der Klappe begünstigen. Eine BAK gilt als relative Kontraindikation für die Anwendung einer TAVI. Eine der Hauptgründe ist das höhere Risiko für eine relevante paravalvuläre Insuffizienz, die wiederum mit einer Übersterblichkeit assoziiert ist. Jedoch haben bislang publizierte Fallberichte und kleinere Fallserien zeigen können, dass auch bei Hochrisiko-Patienten mit bikuspider Aortenklappe eine TAVI mit befriedigendem klinischem Ergebnis durchgeführt werden kann.

In der vorliegenden Arbeit wurde das Vorliegen einer BAV auf den prozeduralen Erfolg und den klinischen Verlauf nach TAVI anhand von aktuellen Daten aus dem multizentrischen Deutschen TAVI-Register untersucht. Es wurden insgesamt 38 Patienten mit BAK (2.7%) mit 1,357 Patienten mit trikuspider Aortenklappe (TAK) (97.3%) verglichen. Hierbei handelt es sich um das bislang größte dokumentierte Kollektiv von BAK-Patienten, die sich einer TAVI unterzogen haben.

Hinsichtlich der Patientencharakteristika bestanden keine signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen: Das durchschnittliche Alter betrug ca. 80 Jahre (BAK: 80.7±6.6; TAK: 81.8±6.2), der Eurorisk-score ca. 20 (BAK: 18±10; TAK20±13). Der prozedurale Erfolg war in beiden Gruppen sehr hoch, jedoch zeigte sich postinterventionell eine signifikant höhere Rate von relevanten paravalvulären Insuffizienzen (≥ II°) bei Patienten mit BAK (BAK: 25.0%; TAK: 14.7%; P=0.05). Hingegen wurde bei BAK-Patienten deutlich seltener eine Schrittmacherimplantation (BAK: 16.7%; TAK: 35.4%; P=0.03) notwendig. Bezüglich der 30-Tagesmortalität (BAK: 10.3%; TAK: 10.8%) bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Patientenkollektiven. In der Cox Regressionsanalyse war eine BAK nicht mit einer höheren 1-Jahresmortalität verbunden (Hazard ratio 0.64, 95%-Konfidenzintervall 0.29-1.41).

Schlussfolgernd kann festgehalten werden, dass in ausgewählten Patienten mit BAK die TAVI mit zufriedenstellenden klinischen Ergebnissen durchgeführt werden kann. Obwohl das Risiko für relevante postinterventionelle paravalvuläre Aortensuffizienzen erhöht zu sein scheint, zeigte sich erfreulicherweise kein erhöhtes Mortalitätsrisiko.

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