Neue Studie: Patienten mit Vorhofflimmern sind mit neuen Medikamenten zum Einnehmen zufriedener als mit Vitamin K-Antagonisten
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Dresden, 12. Oktober 2013 – Die Zufriedenheit von Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) mit ihrer Blutgerinnungs-hemmenden Therapie („Antikoagulation“) ist bei den neuen Antikoagulantien (NOAC) zum Einnehmen deutlich höher als bei den herkömmlichen Vitamin K-Antagonisten (VKA). Patienten unter NOAC berichten in mehreren für den Gesundheitsstatus wichtigen Bereichen seltener über Probleme und zeigten gleichzeitig eine deutlich höhere Zufriedenheit mit ihrer Therapie. Das sind die Ergebnisse einer Befragung von 1771 Patienten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im Rahmen der Registerstudie PREFER in AF, die von PD Dr. Jan Steffel (Zürich) auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Dresden vorgestellt wurden.
Ihren aktuellen Gesundheitszustand bewerteten die befragten Patienten mit 69,2 (NOAC) bzw. 68,5 (VKA) Punkten ähnlich. Unter NOAC bzw. VKA gaben sie in folgenden Bereichen „keine Probleme“ an: Mobilität 59,7% bzw. 52,6%; Fähigkeit, für sich selbst zu sorgen 88,7% bzw. 82,6%; alltägliche Aktivitäten 63,2% bzw. 58,8%; Schmerz 43,4% bzw. 42,0%; sowie Angst/Niedergeschlagenheit 67,8% bzw. 65,3%.
Die Rhythmusstörung Vorhofflimmern ist für ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko und reduzierte Lebenserwartung verantwortlich und erfordert in der überwiegenden Zahl der Fälle eine dauerhafte Antikoagulation („Blutverdünnung“). Die Einführung neuer Antikoagulantien (NOAC) zum Einnehmen erweitert die Therapieoptionen von VHF-Patienten. Lange Zeit standen Vitamin K-Antagonisten zur Verfügung, die mit anderen Medikamenten und auch Nahrungsmitteln zum Teil Wechselwirkungen eingehen konnten, und eine Behandlung oft kompliziert gestaltete. So musste die Wirksamkeit mit Bluttests regelmäßig überprüft werden. Für dieses Monitoring stehen die Messung der Gerinnungszeit (Prothrombin time, PT; Quick-Wert)/International Normalized Ratio (INR). Die INR ist ein labormedizinischer Parameter der Funktionsleistung der Blutgerinnung.
Für das Monitoring der Blutgerinnung während einer Behandlung mit NOAC sind PT und INR allerdings nicht bzw. nur bedingt geeignet. Prof. Eckart Fleck (Berlin), Pressesprecher de DGK: „Der INR ist nicht geeignet für die Überprüfung des Behandlungserfolges bei den NOAC Dabigatran und Rivaroxaban, PT nicht bei Dabigatran. PT kann eine Option für das Monitoring ausgewählter Patienten unter Rivaroxaban sein, bis es verlässlichere standardisierte Tests gibt. Messverfahren für die beiden NOAC werden gegenwärtig entwickelt und untersucht.“
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit mehr als 8500 Mitgliedern. Sie ist die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder und die Erstellung von Leitlinien. Weitere Informationen unter www.dgk.org