Schonende Untersuchungen und Eingriffe: Alte Menschen profitieren von Fortschritten der Herzmedizin
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Dresden, 10. Oktober 2013 – „Die Kardiologie muss sich mit dem Älterwerden unserer Gesellschaft befassen, das zu einem Wandel bei den Aufgaben der Herz-Medizin geführt hat, und tut das mit zunehmendem Erfolg“, so Prof. Dr. Christian Hamm, Präsident der DGK (Direktor der Medizinischen Klinik I, Universität Gießen und der Abteilung für Kardiologie an der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim) auf einer Pressekonferenz anlässlich der Herbsttagung der DGK in Dresden. „Interventionelle Methoden und immer bessere und schonendere Operationstechniken ermöglichen es uns, immer älteren und multimorbiden Menschen für sie geeignete Therapieoptionen anzubieten, die noch vor einigen Jahren kaum vorstellbar waren.“
Alte Patienten profitieren immer mehr vom Herzkatheter
In Deutschland werden pro Jahr (2011) rund 526.000 Linksherzkatheter-Untersuchungen und 200.100 Perkutanen Koronarinterventionen (PCI) im Herzkatheter durchgeführt, jeweils mehr als ein Drittel davon bei Patienten mit einem Alter zwischen 70 und 80 Jahren, und jeweils 15 Prozent bei Über-80-Jährigen. Prof. Hamm: „Das bedeutet für ältere Patienten einen entscheidenden Fortschritt mit sehr positiven praktischen Konsequenten.“ Bei 62 Prozent der Patienten wurde eine diagnostische Untersuchung durchgeführt, ohne Koronarintervention, also ohne therapeutischen Eingriff. Bei 89 Prozent der Fälle mit Intervention, so zeigen die Daten von AQUA (Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen), wurde ein Stent eingesetzt. In 86,5 aller Patientenfälle wurde durch die Untersuchung eine kardiale Erkrankung diagnostiziert. Prof. Hamm: „Dieser hohe Prozentsatz spricht für einen rationalen und verantwortungsvollen Einsatz dieser Verfahren.“
Trend zu schonender Aortenklappen-Implantation
Es gibt außerdem einen sehr klaren Trend hin zu Katheter-gestützten Aortenklappen-Implantation (TAVI) bei älteren und alten Patienten. „Die Implantation von Aortenklappen kann heute bei alten und/oder multimorbiden Patienten mit zu hohem Risiko für einen operativen Ersatz der Aortenklappe mit Herzlungenmaschine alternativ mittels TAVI durchgeführt werden“, sagt Prof. Hamm. Dabei wird die Ersatzklappe in zusammengefaltetem Zustand mittels Herzkatheter an ihren Einsatzort gebracht und dort entfaltet, die Herz-Lungen-Maschine wird nicht benötigt. Die TAVI wird gegenwärtig als Therapiealternative für Patienten gesehen, die dringend eine Aortenklappe benötigen, bei denen jedoch eine Operation an der Herz-Lungen-Maschine mit einem hohen Risiko verbunden wäre oder die als zu alt (>75 Jahre) betrachtet werden.
Der Stellenwert von TAVI zeigen jetzt die Daten des deutschen Aortenklappen-Registers GARY, das TAVI und konventionelle Operation über einen längeren Zeitraum erfasst. Das wichtigste Ergebnis, so Prof. Hamm: „Patienten mit einem hohen Risiko können mit der TAVI mindestens mit gleichem Erfolg wie von einer konventionellen Operation behandelt werden, mit dem Vorteil, dass TAVI der schonendere Eingriff ist.“
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