DGK-Präsident Prof. Hamm: Immer weniger Menschen sterben in Deutschland an einem Herzinfarkt – Starke regionale Unterschiede
Abdruck frei nur mit Quellenhinweis
Pressetext als PDF - gegebenenfalls mit Bildmaterial
Dresden, 10. Oktober 2013 – „Die Geschichte der Kardiologie ist eine beeindruckende Erfolgs-Story. In den vergangenen 30 Jahren ist die Todesrate aufgrund von Koronaren Herzkrankheiten in den meisten West- und Nordeuropäischen Ländern konstant gesunken, auch in Deutschland. Seit 2000 bis 2005 gilt das auch für die meisten osteuropäischen Länder“, sagt Prof. Dr. Christian Hamm, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (Direktor der Medizinischen Klinik I, Universität Gießen und der Abteilung für Kardiologie an der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim) auf einer Pressekonferenz anlässlich der Herbsttagung der DGK in Dresden.
Herzinfarkt-Sterbeziffer seit 2000: minus 18,4% und bei Frauen und minus 15,8% bei Männern
„In Deutschland ist die Sterbeziffer bei akutem Herzinfarkt zwischen den Jahren 2000 und 2010 bei Frauen um 18,4 Prozent und bei Männern um 15,8 Prozent zurückgegangen. Das ist ein sehr schöner Erfolg, an dem die moderne Kardiologie maßgeblich beteiligt ist.“, so der DGK-Präsident.
Bei der Herzinfarkt-Sterblichkeit gibt es allerdings noch starke regionale Unterschiede: Am höchsten ist die Sterbeziffer in Sachsen-Anhalt (111 Menschen pro 100.000 pro Jahr), Brandenburg (101) und Sachsen (96). Am unteren Ende der Skala ist Berlin (56 pro 100.000), gefolgt von Schleswig-Holstein und Hessen (57), Baden-Württemberg (59), Bayern und Nordrhein-Westfalen (62). Prof. Hamm: „Insgesamt nähern sich allmählich die Zahlen in den neuen Bundesländern dem Niveau der alten Bundesländer an.“
Todesursachen-Statistik
Die Todesursachen-Statistik des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2011 zeigt folgendes Bild: Die Liste der Todesursachen, die alle im Jahr 2011 verstorbenen Frauen und Männer berücksichtigt, wird in Deutschland von drei kardiologischen Krankheiten angeführt: Chronisch ischämische, also durch Minderdurchblutung bedinge Herzkrankheit (70.557 Todesfälle) war die Ursache für 8,3 Prozent aller Tode, an akutem Herzinfarkt verstarben 52.113 Menschen bzw. 6,1 Prozent, und an Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche) (45.428) 5,3 Prozent.
Die insgesamt stark zunehmende Häufigkeit der Herzinsuffizienz hat eine Reihe von Gründen. „Zum einen erreichen in Deutschland immer mehr Menschen ein immer höheres Alter, und mit dem Alter steigt das Risiko, eine Herzinsuffizienz zu entwickeln“, so Prof. Hamm. „Zum anderen überleben dank der besseren Behandlungsmöglichkeiten und Versorgungsstruktur immer mehr Menschen einen Herzinfarkt, bei denen es dann im höheren Alter zum Auftreten einer Herzinsuffizienz kommt.“
Informationen:
Prof. Dr. Eckart Fleck (Pressesprecher, Berlin)
Pressestelle der DGK:
presse@dgk.org
Tel.: 0211 / 600 692 – 0
B&K – Bettschart&Kofler Kommunikationsberatung,
Roland Bettschart
Mobil: 0043 676 6356775;
Büro Berlin: 030 700159676
Öffnungszeiten des Pressebüros:
Donnerstag / Freitag: 8.30 – 17.30 Uhr
Samstag: 8.30 – 14 Uhr
Tel.: 0351 216-1516
Fax: 0351 216-1716
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute mehr als 8500 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unterwww.dgk.org.