DGK-Kongress: Fortschritte in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen
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Dresden, 10. Oktober 2013– „Therapeutisch wurden bei der Vermeidung von Schlaganfällen bei Vorhofflimmern besondere Fortschritte gemacht durch verbesserte Erkennung, bessere Medikamente zur Blutverdünnung und implantierbare Schirmchen, die das Vorhofohr verschließen, in dem Blutgerinnsel sitzen können“, so Priv.-Doz. Dr. med. Carsten W. Israel (Bielefeld) auf einer Pressekonferenz anlässlich der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Dresden.
Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, bei der der Herzrhythmus unregelmäßig und oft schnell wird. Manche Patienten bemerken diese Rhythmusstörung gar nicht, die zu Herzschwäche und Schlaganfall führen kann und daher frühzeitig erkannt werden sollte. „In der ASSERT-Studie konnte gezeigt werden, dass Vorhofflimmern schon bei einer Länge von nur wenigen Minuten, das von Schrittmachern mit EKG-Speicher entdeckt wird, mit einem 2,5fachen Risiko für einen Schlaganfall assoziiert ist“, sagt Prof. Israel. „Hier sind in jüngster Zeit spektakuläre Fortschritte durch die Herzrhythmus-Kontrolle durch implantierbare Geräte, Herzschrittmacher und implantierbare Rekorder gemacht worden.“
Immer mehr Patienten profitieren von der modernen Herzschrittmacher- und Kardioverter-Defibrillatoren-Technologie. 1995 wurden in Deutschland noch 6.629 Herzschrittmacher implantiert, 2011 waren es bereits 14.860. Die Anzahl der implantierten Kardioverter-Defibrillatoren stieg in diesem Zeitraum von 1.975 auf 10.174.
Die Behandlung von langsamem Puls und Pausen durch Herzschrittmacher stellt eine Routinetherapie seit 50 Jahren dar. Dennoch gibt es auch hier wichtige neue Erkenntnisse: Zum einen kann bei Patienten mit unklaren Bewusstlosigkeiten durch einen Rekorder, der unter die Haut implantiert wird, oft eine Rhythmusstörung als Ursache nachgewiesen oder ausgeschlossen werden. Zum zweiten zeigte die kürzlich veröffentlichte BLOCK-HF-Studie, dass bei Patienten, die eine Schrittmacherstimulation in der Herzkammer benötigen, die Implantation einer dritten Sonde in der linken Herzkammer die Pumpfunktion des Herzens schützen und länger erhalten kann. Zum dritten wurden dieses Jahr neuartige Schrittmacher ohne Sonden direkt über einen Herzkatheter in den Herzmuskel gesetzt. „Diese Technologie erscheint sehr vielversprechend für die unmittelbare Zukunft“, so Prof. Israel.
„Daneben wurde die Behandlung von Vorhofflimmern mittels Katheterablation durch neue Techniken deutlich weiterentwickelt“, sagt Doz. Israel. Bei der Katheterablation werden im Rahmen einer elektrophysiologischen Untersuchung verschiedene Orte auf der Herzinnenseite, die für die Rhythmusstörungen verantwortlich sind, aufgesucht und verödet. Damit soll die Ausbreitung der elektrischen Impulse einschränkt werden.
2011 gab es in Deutschland 29.176 Ablationen und 27.182 elektrophysiologischen Untersuchungen.
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