Vom 11. – 13. Oktober 2012 findet in Hamburg die Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) statt
Hamburg, Donnerstag, 11. Oktober 2012 – Herzpatienten mit einem implantierten Cardioverter-Defibrillator (ICD), die einen im Internet angebotenen „Depressionshelfer“ nutzen, haben deutlich weniger Ängste und depressive Symptome als ICD-Patienten ohne eine solche Online-Unterstützung. Das zeigt eine Studie des Klinikums Links der Weser, Bremen, die auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und der Jahrestagung der Arbeitsgruppe Rhythmologie in Hamburg (11. – 13 Oktober 2012) präsentiert wird.
Trotz ihrer lebensrettenden Wirkung im Fall eines Herzstillstands verursachen implantierbare Cardioverter-Defibrillatoren bei vielen Patienten eine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität. Studien belegen, dass ICD-Patienten trotz des erfolgreichen Eingriffs häufig an Depressionen und Angst leiden.
Die Bremer Wissenschaftler stellten ICD-Patienten für zwölf Wochen online das therapeutische Unterstützungsprogramm „Novego-Depressionshelfer“ zur Verfügung. Die Inhalte sind individualisiert und bieten für Patienten mit Herzerkrankungen, ICD- und Schrittmacher-Trägern individualisierte Inhalte, begleitet von psychologischen Gesprächen und Übungsfeedback. Zu den Inhalten gehören ärztlicher Rat von Kardiologen und Elektrophysiologen, Wissen über Herzerkrankungen, Ängste und Depression, sowie Übungen und Alltagstipps.
ICD-Patienten hatten nach Absolvierung des Programms deutlich weniger Ängste und depressive Symptome. Weitere positive Effekte bei den Online-Patienten: Sie verändern stärker ihre Lebensweise, handeln aktiv gegen ihre Ängste und entwickeln eine hohe Akzeptanz des Defibrillators als lebensrettendes technisches Instrument. „Eine psychokardiologische Unterstützung ist auch in Internet-basierten therapeutischen Programmen möglich und kann eine effektive Unterstützung des Elektrophysiologen und Kardiologen bei der Nachbetreuung der Patienten bieten“, so die Schlussfolgerung der Autoren. „Die Vermeidung einer Aggravation von Ängsten und die Verbesserung der Lebensqualität sind erfolgversprechend.“
Quelle: Muth-Seidel et al, Abstract PP126, Clin Res Cardiol 101, Suppl 2, 2012
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