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Resynchronisationstherapie vs. ICD-Implantation: Einfluss auf Herzangst, Depressivitä und Lebensqualität

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Dr. Julia Ukena, Homburg/Saar

Herzangst beschreibt die ständige Angst vor einem Herzinfarkt oder vor einer bedrohlichen Herzerkrankung ohne eine entsprechende organische Ursache und ist eine im klinischen Alltag häufig vorkommende somatoforme Störung, die sowohl bei Gesunden, als auch bei herzkranken Personen auftreten kann. Herzbezogene Ängste führen zu häufigen Arztbesuchen und dem Wunsch nach klinischen Untersuchungen und Diagnostik. Patienten mit Herzangst sind häufig von einem Fortschreiten ihrer Erkrankung überzeugt, ohne dass dies medizinisch begründbar ist. Herzinsuffiziente Patienten leiden häufig an psychischen Komorbiditäten wie Herzangst und Depression. Diese beeinflussen die Adhärenz, die Rehospitalisierungsrate und auch die Sterblichkeit. Im Rahmen der Anxiety-CHF Studie werden die Effekte einer Versorgung mit implantierbarem Cardioverter-Defibrillator (ICD) bzw. mit zusätzlicher kardialer Resynchronisationtherapie (CRT-D) auf Herzangst, Lebensqualität und Depression untersucht.

Bei 110 Patienten mit Herzinsuffizienz (70% männlich, Durchschnittsalter 60 ± 16 Jahre, linksventrikuläre Ejektionsfraktion (EF) 30 ± 8.6 %, 89 % NYHA-Klasse II-III, 49% ischämische Kardiomyopathie) wurde eine ICD- bzw. CRT-D-Implantation durchgeführt (n=75; 91 % Primärprophylaxe bzw. n = 35; 94 % Primärprophylaxe). Vor der Implantation sowie nach 5 Monaten (5M, n=106) und 12 Monaten (12M, n=90) wurden Herzangst, Lebensqualität als auch allgemeine Angstsymptome und Depressivität mittels Herzangst-Fragebogens (HAF), Minnesota Living with Heart Failure Questionnaire (MLHFQ) sowie Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) evaluiert.

Vor der Implantation zeigten sich zwischen CRT-D- und ICD-Patienten signifikante Unterschiede hinsichtlich des Alters (66,5 vs. 57,1 Jahre; p<0,0001) und der NYHA-Klasse (2,6 vs. 2,1; p<0,0001), allerdings nicht bezüglich der linksventrikuläre Ejektionsfraktion (EF) und der Genese der Herzinsuffizienz (ischämisch 37 % vs. 55 %; p=0,104). Eine klinisch relevante Herzangst bestand vor Deviceimplantation bei circa der Hälfte der herzinsuffizienten Patienten (51 %), wobei es keine signifikanten Unterschiede zwischen den CRT-D und ICD Gruppen gab (63 % vs. 46 %, p=0,107). Ebenso zeigten sich keine bedeutsamen Unterschiede bezüglich der Lebensqualität, der allgemeinen Angst und der Depressivitätssymptome zwischen den beiden Gruppen vor Implantation. Nach der CRT-D-Implantation konnte zeigte sich eine Verbesserung der herzbezogenen Ängste (5M: p=0,001; 12M: p<0,0001) und der Lebensqualität (5M: p=0,001; 12M: 0=0,029) nachgewiesen werden. Die Depressivität ändert sich nicht im Studienverlauf. Nach ICD-Implantation kam es ebenfalls zu einer signifikanten Abnahme der Herzangst, aber erst nach 12 Monaten und in geringerem Maße als bei CRT-D-Implantation (12M: p=0,027) (siehe Abbildung). Änderungen dieser psychologischen Parameter korrelierten nicht mit Änderungen der NYHA-Klasse oder der EF nach Implantation eines ICD bzw. CRT-D.

Herzbezogene Ängste stellen eine häufige psychische Komorbidität bei herzinsuffizienten Patienten dar. Sowohl die Implantation eines CRT-Ds als auch eines ICDs führt zu einer Besserung herzbezogener Ängste. Die kardiale Resynchronisationtherapie führt zu einer stärkeren und früheren Besserung der Herzangst und Lebensqualität im Vergleich zu einer reinen ICD-Implantation bei Patienten mit Herzinsuffizienz.

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