Carl-Ludwig-Ehrenmedaille der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V.
Die Träger der Carl-Ludwig-Ehrenmedaille werden vom Vorstand der DGK ernannt.
Carl Friedrich Wilhelm Ludwig wurde am 29.12.1816 in Witzenhausen (Kurhessen) geboren. Er studierte in Marburg und Erlangen. Seine Promotion zum Dr. med. erhielt er 1839 in Marburg und wurde dort 2. Prosector der Anatomie. Seine Habilitation folgte 1842 für Physiologie, 1846 seine Professur für vergleichende Anatomie. 1849 wurde er ordentlicher Professor für Anatomie und Physiologie in Zürich, 1855 folgte er dem Ruf an das Josephinum in Wien als Professor für Physiologie und Zoologie.
Ab 1865 war er Professor für Physiologie und Leiter der von ihm errichteten mustergültigen, in Forschung und Lehre seinerzeit international führenden “Physiologischen Anstalt” in Leipzig (je eine physiologisch-experimentelle, anatomisch-histologische und chemische Abteilung).
Obwohl Ludwig eher ein zurückhaltender Charakter war, stand er im regen Austausch mit bedeutenden Natur- und Geisteswissenschaftlern seiner Zeit, insbesondere mit Helmholtz und Du Bois-Reymond, aber auch mit Gustav Freytag oder Theodor Mommsen. Er war – auch international gesehen – der bedeutendste akademische Lehrer seines Fachs. Seine Schüler, mit denen er gemeinsam zahlreiche Aufsätze veröffentlichte, kamen aus der ganzen Welt, man schätzt deren Anzahl auf 250 bis 300.
Als langjähriger Leiter des Leipziger Tierschutzvereins bemühte er sich um ausreichende Narkose im Tierversuch und wich damit dem Schicksal der englischen Physiologie aus, welche durch Vivisektionsgegner und gesetzliche Verbote von Tierversuchen im 19. Jhdt. stark behindert wurde. Neben Johannes Müller war Carl Ludwig der bedeutendste Physiologe des 19. Jahrhunderts. in Mitteleuropa. Carl Ludwig arbeitete nach streng physikalischen bzw. chemischen Grundsätzen, sein umfangreiches Lebenswerk, ermöglicht nicht zuletzt durch die systematische arbeitsteilige Organisation seines Instituts, schuf und erweiterte das Grundlagenwissen in fast allen Bereichen der vegetativen Physiologie, z.B. auf den Gebieten der Herzmuskulatur, des Blutkreislaufs, der Drüsentätigkeiten (insbesondere: Speicheldrüsen), der Funktionen von Lunge, Leber, Darm und Nieren. Er starb an 23.04.1895.
Richtlinien
Die Ehrenmedaille wird für langjährige herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Herz- und Kreislaufforschung verliehen.
Die Verleihung erfolgt auf Vorschlag des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (siehe Satzung § 21 Ab. 2).
Preisträger
2020 Prof. Dr. Tassilo Bonzel
2017 Prof. Dr. Dr. h. c. Gerd Heusch
2015 Prof. Dr. Eberhard Grube
2011 Prof. Dr. Thomas Meinertz
2009 Prof. Dr. Dr. h.c. Günter Breithardt
2008 Prof. Dr. Peter Hanrath
2007 Prof. Dr. R.F.E. Busse, Prof. Dr. J. Meyer
2006 Prof. Dr. Dr. h.c. H. Scholz
2004 Prof. Dr. M. Kaltenbach
2003 Prof. Dr. H. Kreuzer, Prof. Dr. R. Schröder
2001 Prof. Dr. W. Kübler
2000 Prof. Dr. W. Schaper
1999 Prof. Dr. S. Effert
1998 Prof. Dr. Dr. h.c. F. Loogen
1993 Prof. Dr. H.-J. Bretschneider
1989 Prof. Dr. E. H. Wood
1988 Prof. Dr. A. Fleckenstein
1984 Prof. Dr. J. Linzbach
1983 Prof. Dr. M. Holzmann
1982 Prof. Dr. E. Wetterer
1976 Prof. Dr. O. H. Gauer, Prof. Dr. J. P. Henry
1972 Prof. Dr. F. Büchner
1967 Frau Prof. Dr. H. B. Taussig
1961 Prof. Dr. O. Loewi
1960 Prof. Dr. A. Müller
1954 Prof. Dr. C. J. Wiggers
1953 Prof. Dr. U. S. von Euler
1951 Prof. Dr. H. Rein, Prof. Dr. A. Weber
1938 Prof. Dr. W. R. Hess
1937 Geh. Rat Prof. Dr. O. Frank
1936 Geh. Rat Prof. Dr. L. Aschoff
1935 Hofrat Prof. Dr. K. F. Wenckebach
1934 Geh. Rat Prof. Dr. K. Hürthle
1933 Geh. Rat Prof. Dr. W. His
1932 Geh. Rat Prof. Dr. F. Moritz