Clin Res Cardiol (2023). https://doi.org/10.1007/s00392-023-02180-w

Änderungen des FDG-Uptakes im F-18-FDG-PET unter immunsuppressiver Therapie bei Patienten mit EMB-gesicherter kardialer Sarkoidose
L. Ueberham1, T. Kluge2, K. Latuscynski1, R. Kluge2, O. Sabri2, U. Laufs3, B. Dinov1
1Rhythmologie, Herzzentrum Leipzig - Universität Leipzig, Leipzig; 2Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Leipzig; 3Klinik und Poliklinik für Kardiologie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig;

Hintergrund: Die F-18-FDG-PET (PET) wird zur Diagnosestellung und Einschätzung der Krankheitsaktivität bei Sarkoidose mit kardialer Beteiligung (CS) genutzt. Es ist noch unbekannt, ob PET verlässlich zur Therapiesteuerung beitragen kann. Daher untersucht die Arbeit Änderungen des myokardialen FDG-Uptakes bei Patienten mit durch Endomyokardbiopsie (EMB) gesicherter CS unter immunsuppressiver Therapie im Vergleich zu Kontrollpatienten.

Methoden: Untersucht wurden 11 immunsuppressiv-naive Patienten mit EMB gesicherter CS zum Zeitpunkt der Diagnosestellung (CS-D) und im Verlauf unter immunsuppressiver Therapie (CS-T) sowie 15 Kontroll-Patienten, die eine PET-CT ohne kardiale Symptomatik erhielten. Die Untersuchungen erfolgten nach korrekter Kardiodiät am PET/CT Siemens Biograph 6. Die semiquantitative Auswertung erfolgte im 17-Segment-Modell + rechter Ventrikelwand mit Berechnung der Myokard/Blutpool-Ratio (MBR) mit einem Cutoff von ≥1,5.

Ergebnisse: Die MBR betrug gemittelt über alle 18 Segmente im Median 2,5 (1,2; 4,8) in der CS-D, 1,5 (1,1; 1,8) in der CS-T und 1,1 (0,9; 1,3) in der Kontroll-Gruppe. In allen 18 Segmenten wies die CSD-Gruppe die höchsten und die Kontroll-Gruppe die niedrigsten gemittelten MBR-Werte auf. In 18/18, 11/18 und 0/18 Segmenten der drei Gruppen CS-D, CS-T und Kontrolle fanden sich pathologische MBR-Werte. Die mittlere Anzahl pathologischer Segmente betrug 12,4 ± 6,7 für CS-D, 7,0 ± 6,5 für CS-T und 2,5 ± 2,3 für die Kontrollgruppe. Vor Therapiebeginn konnten die höchsten MBR septal und anterior-basal nachgewiesen werden. Patienten mit klinischer Verschlechterung im Verlauf wiesen höhere MBR vor Therapie auf (n=2, MBR 5,6 ± 1,2) als Patienten mit stabiler Erkrankung (n=5, MBR 2,3 ± 1,2) oder klinischer Besserung (n=4, MBR 2,5 ± 2,6). Durchschnittlich kam es zu 19,2% ± 28,4% Reduktion der MBR gemittelt über alle Segmente im Verlauf der Therapie (MBR CS-D vs. CS-T: p=0,05). Auch unter Therapie zeigten sich die MBR jedoch noch durchschnittlich höher, als in der Kontrollgruppe (1,6 ± 0,7 vs. 1,1 ± 0,2; p=0,032) und es wiesen weiterhin die septalen und das anterior-basale Segment die höchsten MBR-Werte auf (siehe Abbildung).

Diskussion: Der kardiale FDG-Uptake reduziert sich bei CS-Patienten unter Therapie. Dabei bleiben MBRs des anterior-basalen und der septalen Segmente deutlich höher als in der Kontroll-Gruppe. Auf dem Boden dieser Daten soll untersucht werden, ob hohe initiale MBRs in Zusammenhang mit schlechterer Therapieansprache stehen.


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