Clin Res Cardiol (2023). https://doi.org/10.1007/s00392-023-02180-w

Vorhofflimmerablation mit Pulmonalvenenisolation und voltagebasierter Ablation: Erfolgsraten der Reablation und Prädikatoren des Erfolgs
M. Hartmann1, D. Nguyen2, F. Steinborn2, M. Chapran2, V. Mattea1, K. Vathie2, M. Assani2, H. Hamo1, H. Alsous1, A. Lauten1, A. Schade2
1Allgemeine und Interventionelle Kardiologie und Rhythmologie, Helios-Klinikum Erfurt, Erfurt; 2Abteilung für Rhythmologie und Invasive Elektrophysiologie, Helios-Klinikum Erfurt, Erfurt;

Hintergrund

Die Pulmonalvenenisolation (PVI) ist derzeit das einzige Verfahren zur Vorhofflimmerablation mit gesicherter Effektivität. Eine voltagebasierte zusätzliche Ablation hat in einer randomisierten Studie Vorteile gebracht. Ziel der vorliegenden Analyse war es anhand von Redoprozeduren nach einer solchen Ablation bei persistierendem Vorhofflimmern Mechanismen der Rezidive und die Erfolgsrate einer Reablation zu ermitteln.

Methoden

Aus dem Erfurter Ablationsregister wurden solche Patienten inkludiert, die eine erste Redoprozedur nach voltagebasierter Ablation zwischen 2015 und 2020 erhielten. Für die Redoprozedur erfolgten eine Kontrolle der Pulmonalvenen (PV)-Leitung und Voltagemaps. Neben der Reisolation der PV wurde erneut eine voltagebasierte Ablation durchgeführt. Erst- und Redoprozeduren erfolgten mit CARTO3 und Kathetern mit Anpressdruckmessung. Antiarrhythmikagaben wurden routinemäßig nach 2 Monaten beendet. Nach 3 und 12 Monaten erfolgte eine Follow up Untersuchung mit 72h LZ-EKG. Die ersten 3 Monate wurden als blanking-Periode betrachtet.

Ergebnisse

In die vorliegende Analyse wurden 43 Patienten eingeschlossen (Alter 71±10 J, 58% männlich, LA-4K-Fläche 26±6 cm2, LVEF 55±8%). Die Erstprozedur war bei 65% der Patienten eine alleinige PVI bei fehlenden low voltage Arealen (LVA), bei 35% eine PVI plus voltagebasierte Ablation.

Bei der Zweitprozedur fanden sich bei 46% der Patienten mindestens eine rekonnektierte PV sowie bei 47% der Patienten progrediente LVA. Bei 30% der Patienten war eine alleinige Re-PVI erforderlich, bei 53% alleinige voltagebasierte Ablation, bei 16% beides. Nach 12 Monaten waren 79% der Patienten rezidivfrei, 69% waren ohne spezifisches antiarrhythmisches Medikament und rezidivfrei. Es konnten keine Prädiktoren für die 12-Monats-Rezidivfreiheit nach Redo-Prozedur gefunden werden. Es traten bei 2 Patienten schwere Komplikationen auf (4,6%).

Schlussfolgerung

Bei Rezidivablationen nach voltagebasierter Ablationsstrategie finden sich häufig neue oder progrediente LVA. Trotz der fortgeschrittenen atrialen Erkrankung war die Komplikationsrate vergleichbar wie bei Ersteingriffen und die 12-Monatserfolgsrate akzeptabel hoch.


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