Clin Res Cardiol (2023). https://doi.org/10.1007/s00392-023-02180-w |
||
Herzmuskelentzündung nach COVID-19 Impfung: Eine Endomyokardbiopsie basierte Fallserie | ||
C. Baumeier1, G. Aleshcheva1, D. Harms1, U. Gross1, C. W. Hamm2, B. Aßmus2, R. Westenfeld3, M. Kelm3, S. Rammos4, P. Wenzel5, T. Münzel6, A. Elsässer7, M. Gailani8, C. A. Perings9, A. Bourakkadi-Zarrouki10, M. Flesch11, T. Kempf12, J. Bauersachs12, F. Escher13, H.-P. Schultheiss1 | ||
1IKDT - Institut Kardiale Diagnostik und Therapie GmbH, Berlin; 2Medizinische Klinik I - Kardiologie und Angiologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Gießen; 3Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf; 4Onassis Cardiac Surgery Center, Athen, GR; 5Zentrum für Kardiologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz; 6Kardiologie 1, Zentrum für Kardiologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz; 7Klinik für Kardiologie, Klinikum Oldenburg AöR, Oldenburg; 8Kardiologie, HELIOS Frankenwaldklinik, Kronach; 9Medizinische Klinik I, Katholisches Klinikum Lünen/Werne GmbH, Lünen; 10Innere Medizin, Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, St. Elisabeth, Mayen; 11Allgemeine Innere Medizin / Kardiologie, Marienkrankenhaus Soest gGmbH, Soest; 12Kardiologie und Angiologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover; 13CC11: Med. Klinik m.S. Kardiologie, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin; | ||
Ziel: Eine bekannte Nebenwirkung der COVID-19 Impfung ist das Auftreten einer Myokarditis. Insbesondere bei jungen Männern wurde ein erhöhtes Risiko einer Herzmuskelentzündung nach der Verabreichung von mRNA-basierten COVID-19 Impfstoffen festgestellt. Obwohl bereits epidemiologische Analysen und zahlreiche Fallberichte mögliche Zusammenhänge untersucht haben, sind die durch Endomyokardbiopsie (EMB) nachgewiesenen Fälle limitiert. Methoden: In dieser Fallserie präsentieren wir eine umfassende histopathologische Analyse von EMBs von 15 Patienten mit reduzierter Pumpleistung (LVEF = 27,7 ± 14,3%) und dem klinischen Verdacht auf Myokarditis nach Impfung mit Comirnaty® (Pfizer-BioNTech) (n=11), Vaxzevria® (AstraZenica) (n=2) und Janssen® (Johnson & Johnson) (n=2). Ergebnisse: Immunhistochemische EMB-Analysen zeigen bei 14 von 15 Patienten eine Herzmuskelentzündung mit der histopathologischen Diagnose einer aktiven Myokarditis nach den Dallas-Kriterien (n=2), einer schweren Riesenzellmyokarditis (n=2) und einer entzündlichen Kardiomyopathie (n=10). Bei allen Patienten konnte eine infektiöse Ursache der Entzündung ausgeschlossen werden. Das SARS-CoV-2 Spike-Protein konnte partiell auf Kardiomyozyten von 9 der 15 Patienten nachgewiesen werden und eine differenzierte Analyse von CD4+ und CD8+ T Zellen lässt eine autoimmunologischen Entzündungsreaktion vermuten. Schlussfolgerung: Obwohl diese Fallserie keine Kausalität zwischen der COVID-19 Impfung und dem Auftreten von Herzmuskelentzündungen zulässt, deuten die Daten auf einen zeitlichen Zusammenhang hin. Der Nachweis des Spike-Proteins sowie die vermehrte Infiltration von CD4+ T Lymphozyten sprechen dabei für eine autoimmunologische Reaktion auf die Impfung. |
||
https://dgk.org/kongress_programme/jt2023/aP1721.html |