Clin Res Cardiol (2023). https://doi.org/10.1007/s00392-023-02180-w

Sicherheit und Praktikabilität der ambulanten elektrischen Kardioversion in der kardiologischen Praxis im Vergleich zur stationären Therapie
S. Natchkebia1, T. Lickfeld1, C. Stoepel1, L. Lickfett2
1Medizinische Klinik II - Kardiologie, Johanniter GmbH - Evangelisches Krankenhaus Bethesda Mönchengladbach, Mönchengladbach; 2Gemeinschaftspraxis Kardiologie und Pneumologie, Mönchengladbach;
Hintergrund: Trotz Fortschritten der Katheterablation bleibt die elektrische Kardioversion unverzichtbarer Bestandteil der Therapie von persistierendem Vorhofflimmern. Diese wird zunehmend ambulant durch Kliniken durchgeführt. Unklar ist, ob diese in den täglichen Ablauf einer kardiologischen Praxis ebenfalls sicher und praktikabel integriert werden kann. 
Methoden: Der elektive Eingriff erfolgte entweder in der Praxis in einem speziellen Behandlungsraum oder auf der CPU der Klinik unter kontinuierlicher Messung der Sauerstoffsättigung und nicht-invasiver Blutdruckmessung. U.g. Parameter wurden protokolliert und verglichen.
Ergebnisse:

 

Klinik (n=100)

Praxis (n=100)

p

Alter (Jahre)

75 ± 30,4

72 ±11

n.s

Vorhofflimmern/Vorhofflattern

77/23

85/15

n.s

Tage zwischen Indikationsstellung und eCV

± 19,8

± 12,1

n.s

Mit TEE/ ohne TEE

 55/45

41/59

n.s

Sauerstoff (l/min)

4,54 ± 2,5

0,58 ± 1,3

 <0,05

Pat. mit Sauerstoffgabe

98

20

 <0,05

Midazolamverbrauch (mg)

2,4 ± 1,0

0,26 ± 1,6

 <0,05

Pat. mit Midazolamgabe

77 

 <0,05

Propofol Verbrauch (mg)

 56 ± 27,4

74 ± 26,3

 n.s.

Stromstärke der eCV (Joule)

146 ± 45,0

162 ± 76,1

n.s.

Aufenthaltsdauer im Behandlungsraum (min)

17,2 ± 5,0

84,4 ± 32

<0,05

Akuterfolg/frustran

92/8

96/4

n.s

Nebenwirkungen von Propofol

RR-Abfall

4

0

 n.s.

                                    

SpO2-Abfall

12

20

 n.s.

Neurologische Komplikation

 

0

0

 n.s.

Narkosezwischenfall

 

0

0

 n.s.

Arrhythmie (Bradykardie)

0

3

 n.s.

Schlussfolgerung: Unsere Studie zeigt, dass die elektive eCV in der Praxis zeitnah nach Indikationsstellung, sicher und in einem vertretbaren Zeitrahmen durchgeführt werden kann. Bei weitgehendem Verzicht auf eine Midazolamapplikation konnte auf eine Sauerstoffgabe meistens verzichtet werden. Sowohl subjektive Belastung für den Patienten als auch Kosten für das Gesundheitssystem können hierdurch erheblich reduziert werden.


https://dgk.org/kongress_programme/jt2023/aP1291.html