Hintergrund:
Impella™
und andere linksventrikuläre Supportdevices (pMCS) werden zunehmend bei
kardiogenem Schock eingesetzt. Allerdings sind sowohl thromboembolische
Ereignisse als auch Blutungen während des pMCS häufig. Dabei ist die optimale
Antikoagulationsstrategie noch nicht ausreichend erforscht. In dieser Studie wurden zwei verschiedene
Antikoagulationsstrategien in zwei Zentren bei Patienten unter Impella™
retrospektiv untersucht.
Methoden:
In
dieser hypothesengenerierenden multizentrischen Kohortenstudie wurden 170
gematchte Patienten mit Links-Impella™-Unterstützung untersucht. Wir verglichen
(A) Blutungen/thrombotische Ereignisse in zwei Zentren, die eine aktivierte
partielle Thromboplastinzeit (aPTT 60-80s) im therapeutischen Bereich anstrebten,
und (B) verglichen Blutungen/thrombotische Ereignisse dieser Zentren mit einem
Zentrum, das eine aPTT im mittleren Bereich (aPTT 40-60s) anstrebte.
Ergebnisse:
Nach
dem Abgleich gab es keine Unterschiede bei den Patientenmerkmalen. In den
Zentren, die einen therapeutischen aPTT-Bereich anstrebten, waren schwere
Blutungen bei Patienten, die innerhalb von 48 Stunden nach der
Links-Impella™-Unterstützung eine aPTT ≥ 60s erreichten, signifikant häufiger
als bei Patienten, bei denen dies nicht der Fall war [aPTT ≥ 60s: 22 (37,3%)
vs. aPTT< 60s 14 (23,7%); Hazard Ratio [HR], 0,06 (95%) CI, 0,01 - 0,45;
p=0,006]. Die schwerwiegenden kardiovaskulären und zerebrovaskulären
unerwünschten Ereignisse (MACCE) unterschieden sich nicht zwischen den Gruppen.
Im Vergleich der Zentren wies die aPTT-Strategie im therapeutischen Bereich
höhere Raten schwerer Blutungen auf [therapeutischer Bereich: 8 (47,1 %) vs.
mittlerer Bereich: 1 (5,9%); Hazard ratio [HR], 0,06 (95%) CI, 0,01 - 0,45;
p=0,006]. Auch die MACCE waren in der Gruppe mit mittlerem aPTT-Bereich
niedriger [MACCE - therapeutischer Bereich 12 (70,6%) vs. mittlerer Bereich 5
(29,4%) HR, 0,32 (95%) CI, 0,11-0,92; p=0,034].
Schlussfolgerung: Diese
multizentrische Pilotanalyse hat gezeigt, dass die Senkung der UHF-Zielwerte
bei CS-Patienten mit Links-ImpellaTM eine sichere und
vielversprechende Strategie zur Verringerung schwerer Blutungen ohne Erhöhung
der MACCE zu sein scheint. Dies muss noch in größeren, randomisierten
klinischen Studien validiert werden.