Clin Res Cardiol (2022). https://doi.org/10.1007/s00392-022-02002-5

Effekt der mechanischen linksventrikulären Unterstützung mittels Impella®-Mikroaxialpumpe auf die Hämodynamik und die Nierenperfusion im kardiogenem Schock (RePro-CS)
N. Patsalis1, J. Kreutz1, A.-C. Schäfer1, C. Pirlet-Grant1, B. Schieffer1, B. Markus1
1Klinik für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin, Universitätsklinikum Giessen und Marburg GmbH, Marburg;

Hintergrund: Die Einschränkung der myokardialen Ejektionsfraktion (EF) im kardiogenen Schock führt zur relativen Minderperfusion von Organen mit konsekutivem Multiorganversagen. Prognostisch von besonderer Relevanz ist die Schädigung der Nierenfunktion mit oftmals im Verlauf auftretendem akutem Nierenversagen, begleitender Anurie und Hypervolämie, was wiederum ebenfalls zur progredienten Einschränkung der myokardialen Pumpfunktion führt und letztlich das Einleiten einer Nierenersatztherapie unumgänglich macht. Mittels linksventrikulärer Unterstützung durch die Impella®-Mikroaxialpumpe, ist im kardiogenen Schock die Optimierung der Hämodynamik insbesondere im Hinblick auf den Erhalt der Endorganfunktion angestrebt. Entsprechend eigener Daten kommt es unter Steigerung der Impella®-Unterstützung insbesondere zum Abfall des Renal Resistive Index (RRI). Der RRI fungiert hier als dopplersonographischer Parameter der Nierenperfusion und kann so als früher Indikator für die Entwicklung eines akuten Nierenversagens bei kritisch kranken Patienten herangezogen werden. Fallende RRI-Werte deuten auf eine verbesserte Nierenperfusion hin und sind mit einer günstigeren Prognose assoziiert.

Methoden: 40 Patienten im kardiogenen Schock nach akutem Myokardinfarkt und bestehender Indikation zur Implantation einer Impella®-Mikroaxialpumpe, wurden in die Studie eingeschlossen. Es erfolgte die Messung hämodynamischer Parameter unter zuvor definierter Variation der Impella®- Unterstützung (±1l) mittels Swan-Ganz Katheter. Gleichzeitig wurde unter den unterschiedlichen Impella®-Leveln die renale Perfusion dopplersonographisch mittels Darstellung des Renal Resistive Index (RRI) erfasst.

Ergebnis: Die Steigerung der Impella®-Unterstützung von 1,51 ± 0,36 L/min auf 2,43 ± 0,4 L/min, führte zu einer signifikanten Verbesserung des Cardiac Index von 2,7 ± 0,86  auf 3,4 ± 0,95 (p<0,001). Hierunter zeigte sich ein signifikanter Abfall des systemischen peripheren Wiederstandes (TPR) von 1110 ± 576 auf 900 ± 388 s x cm-5  (p=0.003). Gleichzeitig konnte eine Reduktion des RRI von 0,728 ± 0,069 auf 0,624 ± 0,74 (p<0.001) detektiert werden. Der systolische als auch diastolische Blutdruck blieben unter der Messung unverändert, ebenfalls erfolgte keine Veränderung der Katecholamin-/Volumentherapie.

Zusammenfassung: Die mechanische Kreislaufunterstützung mittels Impella®-Mikroaxialpumpe führt zur signifikanten Verbesserung des Cardiac Index unter gleichzeitiger Reduktion des peripheren arteriellen Wiederstandes. Die Senkung des RRI lässt eine Verbesserung der Nierenperfusion mutmaßen.

Diese Daten demonstrieren letztlich den positiven Effekt der Impella®-Mikroaxialpumpe im Hinblick auf die Hämodynamik (Steigerung des Cardiac Index, Nachlastsenkung) sowie die renale Organprotektion. Darüber hinaus deutet die Reduktion des peripheren arteriellen Wiederstandes auf eine Optimierung der systemischen Gewebeperfusion und somit Minimierung von Langzeitschäden hin.


https://dgk.org/kongress_programme/jt2022/aV345.html