Clin Res Cardiol (2022). https://doi.org/10.1007/s00392-022-02002-5 |
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Einfluss einer optimalen medikamentösen Therapie auf das myokardiale Remodeling bei Herzinsuffizienzpatienten: eine kardiale Magnetresonanztomographie-Studie | ||
J. Kersten1, C. Hackenbroch2, P. Gann3, A.-S. Hoestermann3, P. Bernhardt3 | ||
1Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Ulm, Ulm; 2Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm; 3Herzklinik Ulm, Ulm; | ||
Hintergrund: Myokardiale Funktion und Deformitätsparameter erlauben die frühe Diagnose und Prognoseabschätzung bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz (CHF). Die kardiale Magnetresonanztomographie (CMR) bietet sich zur Evaluation dieser Parameter durch die hohe intra- und interobserver Reproduzierbarkeit an. Das primäre Ziel unserer Studie war. mögliche Änderungen der myokardialen Funktion und Deformität bei CHF Patienten mit optimaler Herzinsuffizienzmedikation (OMT) zu evaluieren. Methodik CHF Patienten wurden longitudinal mit zwei kardialen CMR Untersuchungen in einem medianen Abstand von 140 Tagen in einem 1.5T CMR-Scanner untersucht. Bei allen Patienten wurden Funktions-Cine-Aufnahmen in drei langen und kontinuierlichen kurzen Achsen durchgeführt. Anschließend wurden die links- und rechtsventrikulären Volumina quantifiziert. Feature Tracking wurde zur Analyse der Deformitätsparameter benutzt. Die CMR-Auswertungen wurden von zwei Auswertern im Konsensus vorgenommen, die verblindet bzgl. der Patientendaten und -anamnese waren. Ergebnisse: In die Studie wurden 57 Patienten eingeschlossen. Bereits zu Beginn konnte eine hohe OMT-Rate beobachtet werden. 98,2% der Patienten nahmen einen Betablocker und 93% einen ACE-Hemmer oder AT1-Blocker ein. Es gab Indikatoren für ein positives Remodeling. Die linksventrikuläre (LV) Ejektionsfraktion (38,9 % ± 11,6 auf 43,0 % ± 12,7; p=0,009), der LV enddiastolische Volumenindex (92,1 ml/m2 ± 23,5 vs. 87,2 ml/m2 ± 21,2; p=0,007), die LV Masse 140,3 g ± 35,7 vs. 128,0 g ± 34,4; p=0,001) und der rechtsventrikuläre Globale Strain (-18,1 % ± 5,1 vs. -20,3 % ± 4,5; p<0,001) unter OMT. Diskussion: Bei CHF Patienten mit OMT finden sich Zeichen eines positiven Remodeling mit Verbesserung der LV Volumina und Funktion sowie des rechtsventrikulären longitudinalen Strains. Dies könnte mögliche Auswirkungen auf das Therapiemonitoring von Herzinsuffizienzpatienten haben. Weitere Studien hierzu sind wünschenswert. |
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https://dgk.org/kongress_programme/jt2022/aP1900.html |