Hintergrund:
Trotz neuer gesetzlicher Bestimmungen
hinsichtlich Zusammensetzung und Verkauf von E-Zigaretten Liquids, erfreuen
sich E-Zigaretten noch immer zunehmender Beliebtheit. Potentielle Schädigung
durch E-Zigarette-Vaping umfassen vor allem gastroenterologische und pulmonale
Nebenwirkungen. Ansonsten ist über E-Zigaretten hinsichtlich ihrer
Nebenwirkungen relativ wenig bekannt. In dieser Studie betrachten wir den
Effekt des E-Zigarettenkonsums auf die Thrombozytenaggregation und vergleichen
diese mit Rauchern und Nichtrauchern.
Methode:
Citrat-Vollblutproben von Probanden wurden
mit 3,2 µg/ml Kollagen, 6,5 µM Adenosindiphosphat (ADP) bzw. 32 µM
Thrombinrezeptor-aktivierendes Peptid (TRAP) stimuliert. Anschließend wurde per
Multiplate Impedance Aggregometry die Aggregation als Fläche unter der
Aggregationskurve bestimmt. Biographische Informationen über Teilnehmer und
deren Rauchgewohnheiten wurden mittels Fragebogen erhoben. Die statistische
Auswertung erfolgte in R und SPSS. Inverse probability of treatment weighting
(IPTW) und t-Tests wurden durchgeführt.
Resultate:
Die Studie umfasste 102 Dampfer, 73
Tabakraucher und 37 Nichtraucher. Nach Gewichtung (IPTW) glichen sich die Gruppen
hinsichtlich Alter, Geschlecht, Körpergröße und Körpergewicht. Die durch
Kollagen induzierte Thrombozytenaggregation zeigte sich bei Dampfern im
Vergleich zu Nichtrauchern (Nichtraucher 52,55±23,97U vs. Dampfer 66,63±18,96U,
p = 0,002) als auch im Vergleich zu Tabakrauchern (Dampfer vs. Tabakraucher
49,50±26,05U, p < 0,0001) deutlich erhöht. Ähnliche Resultate fanden sich
für die ADP-induzierte Thrombozytenaggregation (Nichtraucher 33,16±16,61U vs.
Dampfern 45,27±18,67U, p = 0,001 sowie Dampfer vs. Tabakraucher 40,09±19,80U, p
= 0,08). In der TRAP induzierten Thrombozytenaggregation ließen sich jedoch
keine Unterschiede zwischen den Gruppen feststellen
Schlussfolgerung:
E-Zigaretten,
die vermeintlich gesündere Alternative zum Tabakkonsum, zeigen sich in der
vorliegenden Studie als starkes Stimulanz der Thrombozytenaggregation. Dieses
Ergebnis suggeriert das E-Zigaretten, ähnlich wie Tabakzigaretten, zur
Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen beitragen können.