Clin Res Cardiol (2021) DOI DOI https://doi.org/10.1007/s00392-021-01843-w |
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GALILEO PAH CTEPH HOME STUDIE – Ein heimbasiertes, oszillatorisches Ganzkörpervibrationstraining (WBV) verbessert die Belastungstoleranz bei Patienten mit einer PAH und einer CTEPH | ||
F. Gerhardt1, N. Wille1, R. Beccard1, E. Schönau2, D. Skowasch3, S. Herkenrath4, C. Pizarro3, S. Rosenkranz1 | ||
1Klinik III für Innere Medizin, Herzzentrum der Universität zu Köln, Köln; 2Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Köln; 3Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universitätsklinikum Bonn, Bonn; 4Pneumologie und Allergologie, Krankenhaus Bethanien gGmbH, Solingen; | ||
Hintergrund: Therapeutisch hat sich bei Patienten mit PAH oder CTEPH ein körperliches Training als effektiv erwiesen. Aufgrund dessen wird in den aktuellen Leitlinien neben der spezifischen, medikamentösen Therapie unter anderem ein an die Symptomatik angepasstes Training empfohlen. Welche Trainingsform bei diesem Patientenkollektiv hierzu am besten geeignet ist, ist jedoch noch nicht endgültig geklärt. Patienten und Methoden: 60 Patienten mit PAH oder CTEPH (PAPmean ≥25 mmHg und PAWP ≤15 mmHg) wurden in den Trainings- (TG) oder Kontrollarm (KG) der Studie randomisiert (je n=30). Die Patienten führten ein heimbasiertes, 12-wöchiges Trainingsprogramm durch, welches insgesamt 60 Trainingseinheiten beinhaltete. Entsprechend der Gruppenzugehörigkeit wurde dieses mit (TG) beziehungsweise ohne (KG) Nutzung der WBV-Platte (Fa. Novotec Medical GmbH, Pforzheim) durchgeführt. Primärer Endpunkt war die Veränderung der 6-Minuten-Gehstrecke. Sekundäre Endpunkte waren die Veränderungen der Spiroergometrie-Parameter (peakVO2, AT), der Echokardiographie-Parameter (RAarea, RVEDD, TAPSE, ΔPmax), der Lebensqualität (SYMPACT, SF-36, LPH), der Lungenfunktion-Parameter (FEV1, FVC), des NTproBNP und der Chair-Rising-Test-Zeit. Die genannten Parameter wurden zu Beginn und am Ende des 12-wöchigen Intervalls erhoben. Den Patienten des Kontrollarms wurde im Anschluss an die randomisierte Phase ein WBV-Training angeboten. Ergebnisse: Patienten des initialen Trainingsarms zeigten im Vergleich zu den Patienten des Kontrollarms eine signifikant stärkere Verbesserung der 6-Minuten-Gehstrecke (34.7±6.4m versus 13.2±6.3m, p=0.021). Die sekundären Endpunkte blieben im Gruppenvergleich ohne signifikante Veränderungen. Im Vergleich zu den Ausgangswerten konnten in der kumulierten Analyse der WBV-Phasen signifikante Veränderungen der Lebensqualität (exemplarisch anhand des Living with pulmonary hypertension (LPH) Fragebogen – Total Score: -5.3±1.9, p=0.007) und der Chair-Rising-Test-Zeit (-1.6±0.4s, p=0.001) nachgewiesen werden. Das WBV-Training wurde überwiegend gut vertragen. Trainingsassoziierte, schwere unerwünschte Ereignisse traten nicht auf. Schlussfolgerung: Ein heimbasiertes Ganzkörpervibrationstraining kann additiv zur spezifischen, medikamentösen Therapie bei Patienten mit PAH und CTEPH erwogen werden, um eine zusätzliche Verbesserung der Belastungstoleranz bei gegebener Patientensicherheit zu ermöglichen. Die angegebenen Werte entsprechen Mittelwerten ± Standardfehler des Mittelwertes (SEM). [ClinicalTrials.gov Identifier: NCT02997683] |
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https://dgk.org/kongress_programme/jt2021/aP714.html |