Clin Res Cardiol (2021) DOI DOI https://doi.org/10.1007/s00392-021-01843-w |
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Dampfen von E-Zigaretten ist mit erhöhter Plättchenreaktivität assoziiert verglichen mit Tabakrauchen und Nichtrauchen | ||
R. M'Pembele1, D. Metzen2, M. Pöhl1, S. Zako2, P. Mourikis2, C. Helten2, K. Trojovsky2, D. Ignatov2, D. Zikeli2, S. Ahlbrecht2, T. Zeus2, M. Kelm2, L. K. Dannenberg2, A. Polzin2 | ||
1Klinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf; 2Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf; | ||
Hintergrund Dampfen von E-Zigaretten nimmt als Alternative zum normalen Tabakrauchen zu. Es gibt jedoch erste Hinweise hinsichtlich kritischer Nebenwirkungen auf des Herz-Kreislauf-, Magen-Darm- und Atmungssystems. Die Langzeitwirkung des Dampfens auf die Thrombozytenreaktivität wurden bisher nicht untersucht. Daher untersuchten wir den Einfluss des Dampfens auf die Thrombozytenreaktivität im Vergleich zum Tabakrauchen und Nichtrauchen. Methode Die Thrombozytenfunktionsanalyse wurde mittels Multiplate Impedance Aggregometry mit Citrat-Vollblutproben durchgeführt. Als Stimulanzien wurden 3,2 µg/ml Kollagen, 6,5 µM Adenosindiphosphat (ADP) oder 32 µM Thrombinrezeptor-aktivierendes Peptid (TRAP) verwendet. Die Aggregation wurde als Fläche unter der Aggregationskurve (AUC) gemessen. Rauchgewohnheiten und Teilnehmerinformationen wurden anhand eines Fragebogens erhoben. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS und "R" unter Verwendung von inverse probability of treatment weighting (IPTW) und t-Tests. Resultate 37 Nichtraucher, 102 Dampfer und 73 Tabakraucher wurden in die Studie aufgenommen. Nach der IPTW-Anpassung gab es keine statistischen Unterschiede hinsichtlich Alter, Geschlecht, Körpergröße und Körpergewicht zwischen den drei Gruppen. Die kollageninduzierte Thrombozytenaggregation war bei Dampfern höher als bei Nichtrauchern (Nichtraucher 52,55±23,97U vs. Dampfer 66,63±18,96U, p = 0,002) als auch bei Tabakrauchern (Dampfer vs. Tabakraucher 49,50±26,05U, p < 0,0001). Die ADP-induzierte Thrombozytenaggregation bei Dampfern war im Vergleich zu Nichtrauchern höher (Nichtraucher 33,16±16,61U vs. Dampfern 45,27±18,67U, p = 0,001) und war im Vergleich zu Tabakrauchern (Dampfer vs. Tabakraucher 40,09±19,80U, p = 0,08) numerisch erhöht. Die TRAP-induzierte Thrombozytenaggregation unterschied sich nicht zwischen den Gruppen. Diese Ergebnisse blieben in der standard-T-Test-Analyse robust. Konklusion Die vorliegende Studie liefert erste Hinweise, dass Dampfen zu einer erhöhten Thrombozytenreaktivität im Vergleich zu Tabakrauchern sowie zu Nichtrauchern führt. Dies deutet darauf hin, dass die gesundheitlichen Auswirkungen des Dampfens schwerwiegender sein könnten als bisher angenommen. Ob sich dieser Effekt in einem klinischen Ergebnis mit einer höheren Inzidenz schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse niederschlägt, sollte in groß angelegten klinischen Studien untersucht werden. |
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https://dgk.org/kongress_programme/jt2021/aP342.html |