Clin Res Cardiol (2021) DOI DOI https://doi.org/10.1007/s00392-021-01843-w |
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Optimale Antikoagulationsstrategie bei Patienten im kardiogenen Schock mit mechanischer Impella™ Unterstützung | ||
R. M'Pembele1, C. Vandenbriele2, L. K. Dannenberg1, S. Zako1, D. Metzen1, P. Mourikis1, K. Trojovsky1, D. Ignatov1, R. Huhn-Wientgen3, C. Jung1, P. Horn1, T. Zeus1, R. Westenfeld1, M. Kelm1, A. Polzin1 | ||
1Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf; 2University Hospitals Leuven, Department of Cardiovascular Diseases, Leuven, BE; 3Klinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf; | ||
Hintergrund: Perkutane linksventrikuläre Supportdevices wie beispielsweise die Impella werden häufig bei Patienten im kardiogenen Schock verwendet. Dabei sind thromboembolische Komplikationen und Blutungskomplikationen gefürchtet. Dennoch ist die optimale Antikoagulationsstrategie unklar. Daher hat diese Studie die Hochdosis-Heparinisierung mit einer Niedrigdosis-Heparinisierung bei Patienten mit Impella verglichen und das Blutungs- und Thromboserisiko evaluiert. Methoden: Diese hypothesengenerierende Kohortenstudie hat multizentrisch, retrospektiv 396 Patienten im kardiogenen Schock untersucht. 144 dieser Patienten hatten eine Impella-Pumpe für mindestens 2 Tage eingesetzt. Daten von 114 dieser Patienten sind in die Analyse eingeflossen. Aufgrund von klinischer Indikation haben die Patienten entweder eine Hochdosis- oder eine Niedrig-Dosis-Heparinisierung erhalten und wurden den einzelnen Gruppen zugeordnet. Inverse probability of treatment weighting (IPTW) wurde genutzt um Patienten bezogen auf Kovariaten zu matchen. Major bleeding events und major adverse cardiovascular and cerebrovascular events (MACCE) wurden für einen Zeitraum von 30 Tagen erfasst. Ergebnisse: Das Durchschnittsalter betrug 66±13 Jahre und 73,7% der Kohorte waren männlichen Geschlechts. Nach IPTW gab es keine Unterschiede zwischen den Gruppen bezüglich der Patientencharakteristika, Komorbiditäten und Medikationen. Major bleeding traten bei der Hochdosis-Heparinisierunggruppe signifikant häufiger auf [Niedrigdosis-Heparin 8 (11,8%) vs. Volldosis-Heparin 14 (30,4%), Hazard Ratio (HR) 2,95; 95% Konfidenzintervall (KI): 1,24-7,04; p=0,015]. Das Auftreten von MACCE war in beiden Gruppen ähnlich hoch [Niedrigdosis-Heparin 34 (50,0%) vs. Volldosis-Heparin 24 (52,2%), HR 1,09; 95% KI: 0,65-1,83; p=0,747]. Konklusion: In dieser Pilotstudie traten major bleeding events häufiger bei Patienten mit Impella auf, die ein Hochdosis-Heparinregime zur Antikoagulation erhielten. Thromboembolische Ereignisse waren in beiden Gruppen gleichhäufig. Diese Ergebnisse müssen in klinischen Studien validiert werden. |
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https://dgk.org/kongress_programme/jt2021/aP199.html |