Clin Res Cardiol (2021) DOI DOI https://doi.org/10.1007/s00392-021-01843-w |
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Prospektiver Vergleich der Quantitative Flow Ratio (QFR) mit der instantaneous wave-free ratio (iFR) im täglichen Routineeinsatz im Herzkatheterlabor | ||||||||||||||||||
J. Stader1, R. Wachter1, D. Jurisch1, D. Lavall1, C. Spies1, U. Laufs1, K. Lenk1 | ||||||||||||||||||
1Klinik und Poliklinik für Kardiologie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig; | ||||||||||||||||||
Hintergrund: Die funktionelle Relevanz einer Koronarstenose wird entweder invasiv mittels fraktioneller Fluss Reserve (FFR)- oder zunehmend häufiger durch eine Instantaneous wave-free ratio (iFR) -Messung beurteilt. Die Quantitative Flow Ratio (QFR) stellt eine neue, computergestützte Methode zur Beurteilung von Koronarstenosen während der Herzkatheteruntersuchung dar. Die QFR-Software generiert aus zwei angiographischen Aufnahmen ein dreidimensionales Koronarmodell und berechnet aus der Dynamik des Kontrastmittelflusses die FFR. Trotz vielversprechender Daten hat sich die Methode im klinischen Alltag bisher kaum etabliert. Ziel der Studie war daher herauszufinden, welchen Stellenwert die QFR im Routineeinsatz verglichen mit der iFR einnehmen könnte.
Methoden: Patienten mit einer Indikation zur elektiver Koronarangiographie und visuell 40-90% Stenosen wurden zeitgleich einer verblindeten Beurteilung der Stenosen mittels iFR und QFR unterzogen. Die QFR-Berechnung erfolgte softwaregestützt (QAngio XA 3D 1.1, Medis Medical Imaging System, Leiden, Niederlande) durch einen zertifizierten Untersucher. Erfasst wurden die Zeit, die für die Anfertigung der spezifischen angiographischen Aufnahmen, die Übertragung und die Auswertung mittels QFR-Software auf der einen Seite sowie für die iFR-Messung auf der anderen Seite erforderlich war. Verglichen wurden außerdem die benötigte Kontrastmittelmenge, die benötigte Strahlendosis und das Ergebnis beider Methoden. Ergebnisse: Seit Mai dieses Jahres wurden 51 PatientInnen eingeschlossen, an deren Koronargefäßen 52 Stenosen beurteilt wurden. Die bisherigen Daten zeigen, dass die softwaregestützte Auswertung der Koronarstenosen mittels QFR signifikant schneller ist und signifikant weniger Strahlendosis benötigt als die Beurteilung mittels iFR. Hinsichtlich des benötigten Kontrastmittels zeigt sich kein signifikanter Unterschied der beiden Methoden. Von den 52 analysierten Stenosen waren laut iFR 26 hämodynamisch signifikant und 26 hämodynamisch nicht-signifikant, die QFR-Analyse ergab fünf falsch-positive und ein falsch-negatives Ergebnis, was einer Sensitivität von 0,96 und einer Spezifität von 0,81 entspricht.
Tab. 1 Angaben in Mittelwerten ± Standardfehler der Mittelwerte, p-Wert für den Vergleich zwischen QFR und iFR
Schlussfolgerung: Die bisherigen Daten zeigen eine hohe Übereinstimmung der QFR-Ergebnisse mit den iFR-Ergebnissen. Neben einer Zeitersparnis ist durch die QFR-Auswertung auch eine verminderte Strahlenexposition des Patienten und des Untersuchers möglich.
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https://dgk.org/kongress_programme/jt2021/aP1212.html |