Clin Res Cardiol 108, Suppl 1, April 2019 |
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CoreValve Evolut Pro vs. Evolut R: Fallkontrollierte Studie in Patienten mit hochgradig kalzifizierter Aortenklappenanatomie | ||
K. Piayda1, K. Hellhammer1, V. Veulemans1, S. S. Afzal1, I. Hennig1, M. Makosch1, A. Polzin1, G. Antoch2, R. Westenfeld1, C. Jung1, M. Kelm1, T. Zeus1 | ||
1Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf; 2Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf; | ||
Hintergrund:Seit September 2017 ist die CoreValve Evolut PRO kommerziell erhältlich. Diese selbstexpandierende Klappe basiert auf dem Vorgängermodell – der CoreValve Evolut R – und besitzt zusätzlich einen äußeren Perikardsaum. Diese technische Neuerung verspricht eine bessere Abdichtung um paravalvuläre Leckagen (PVL) nach kathetergestützem Aortenklappenersatz (TAVI) zu verhindern. Besonders in Patienten mit hochgradig kalzifizierter Aortenklappenanatomie könnte diese technische Weiterentwicklung von besonderer Bedeutung sein.
Methoden:Patienten, die im Zeitraum von 09/2017-01/2018 eine TAVI mittels CoreValve Evolut R (n= 287) oder PRO (n= 74) erhielten, wurden in die Analyse eingeschlossen. Es folgte dann gemäß der Kalkanalyse im prä-prozeduralen CT die Definition einer Kohorte mit hoher Kalklast, welche wiederum je nach Klappentyp in zwei Gruppen eingeteilt wurde. Demographische Daten, peri- und postprozedurale Ergebnisse und insbesondere das Auftreten von PVL nach TAVI je nach Prothesentyp wurden nach Propensity Score Matching zwischen beiden Gruppen mit hochgradig kalzifizierter Aortenklappenanatomie verglichen.
Resultate:Nach Propensity Score Matching im Verhältnis von 1:1 mit demographischen Charakteristika und anatomischen Faktoren, die eine PVL bedingen, konnten jeweils 34 Patienten in der Evolut R und PRO Gruppe miteinander verglichen werden. Das mittlere Alter des Patientenkollektivs betrug 83.3 Jahren ± 4.3 mit einem log EuroSCORE von 26.6% ±14. Die Gesamtkalklast war vergleichbar (PRO vs. R: 2865.6AU [1998.9-4070.2] vs. 2495.5AU [1803.2-3248.7], p=0.297) und Patienten präsentierten sich mit ähnlichen anatomischen Dimensionen (Perimeter derived annulus diameter PRO vs. R: 72.8 ±4.9mm vs. 73.4mm±6.2, p=0.635). Der mittlere Druckgradient normalisierte sich bei beiden Klappentypen nach TAVI (Evolut PRO vs. R: 6.8mmHg ±3.2 vs. 7.8mmHg ±4.3, p=0.299). Der „Aortic Regurgitation Index“ war vergleichbar (Evolut PRO vs R: 24.0 ±7.1 vs. 23.3±7.6, p=0.703). Es konnte keine moderate oder schwere Aortenklappeninsuffizienz im Sinne einer PVL nach TAVI festgestellt werden. Die klinischen Resultate gemäß VARC-2 Kriterien waren vergleichbar bei insgesamt geringerKomplikationsrate in beiden Gruppen.
Zusammenfassung:Beide Klappen zeigen hervorragende hämodynamische Ergebnisse nach TAVI und besitzen eine hohe klinische Sicherheit. Ein Vorteil der Evolut PRO in hochkalzifizierten Aortenklappenanatomien ließ sich in unser Studienkohorte nicht belegen.
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https://www.abstractserver.com/dgk2019/jt/abstracts//V259.htm |