Clin Res Cardiol 108, Suppl 1, April 2019

FFR-CT als nicht invasive Alternative zur Diagnose von Patienten mit stabiler KHK
S.. G. Mirmansouri1, A. Schmermund1, A. Koch2, A. Magedanz3, J. Eckert3, M. J. M. Schmidt3, T. Voigtländer3
1Kardiologie, CCB am AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS, Frankfurt am Main; 2CCB am AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS, Frankfurt am Main; 3Medizinisches Versorgungszentrum, CCB am AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS, Frankfurt am Main;

  Hintergrund: Die Berechnung der Fractional Flow Reserve mittels koronarer Computertomografie (FFR-CT) befindet sich noch in den frühen Phasen der klinischen Erprobung.  Erste Daten aus der PLATFORM Studie weisen auf die Eignung als Gatekeeper zum Herzkatheterkabor hin. Der Vergleich mit einer nicht-invasiven alternativen Analyse der Koronarphysiologie, Magnetresonanztomografie mit Adenosinstress (Stress-MRT), steht aus.

     Methodik: Bei 32 Patienten mit koronarer 1-2 Gefäßerkrankung (KHK), die mittels Stress-MRT und - bei Ischämienachweis - invasiver Angiografie (ICA) untersucht worden waren, erfolgte die geblindete Auswertung der FFR-CT. Das Stress-MRT wurde mit einem Magnetom Aera (Siemens Healthineers, Forchheim) mit sowohl visueller wie auch parametrisch-semiquatitativer Analyse der regionalen Perfusion in 16 Myokardsegmenten durchgeführt. Bei allen Patienten erfolgte die CT-Diagnostik mit einem Dual-Source CT der 3. Generation (SOMATOM FORCE, Siemens Healthineers, Forchheim). Eine FFR-CT < 0,8 wurde als Ischämienachweis gewertet. Bei 17 Patienten (53%) stimmte die FFR-CT mit der Stress-MRT im Ausschluss einer hämodynamisch relevanten Stenose überein. Bei 12 Patienten (37%) ergab die FFR-CT ebenso wie die Standardmethode, die Kombination aus Stress-MRT und ICA, eine hämodynamisch relevante Stenosierung. Bei einem Patienten (3%) blieb die FFR-CT regelrecht, dennoch wurde eine als relevant gewertet Stenose revaskularisiert. Bei 2 Patienten (6%) ergab sich in der ICA trotz positiver FFR-CT kein Hinweis auf interventionsbedürftige Stenosen. Rechnerisch ergab sich somit im Vergleich der FFR-CT mit dem Standard, Stress-MRT/ICA, eine Sensitivität von 92% und eine Spezifität von 90% (Tabelle). 

Stress-MRT/ICA

positiv

Stress-MRT/ICA

Negativ

FFR-CT >= 0,8

             1

          17

FFR-CT < 0,8

            12

            2


Schlussfolgerung: Die FFR-CT kann ohne einen zusätzlichen Untersuchungsgang mittels Koronar-CT erhoben werden. In der Bewertung der hämodynamischen Auswirkung von Koronarstenosen besteht eine gute Übereinstimmung mit den hier als Standard definierten Untersuchungen Stress-MRT in Kombination mit ICA., sodass eine Rolle als Gatekeeper vor dem Herzkatheterlabor möglich erscheint.

Keywords: Adenosine, Fraktional flow reserve, Kardio-MRT, koronare Gefäßerkrankung, Kardio-CT

 


https://www.abstractserver.com/dgk2019/jt/abstracts//V157.htm