Clin Res Cardiol 108, Suppl 1, April 2019

Kardiogener Schock bei STEMI- versus NSTEMI - Patienten – Charakteristik, Präsentation und hospitaler Verlauf. Ergebnisse des PCI-Registers der Arbeitsgemeinschaft leitender Krankenhausärzte (ALKK)
R. Zahn1, M. Hochadel1, B. Schumacher2, M. Pauschinger3, H. M. Hoffmeister4, V. Schächinger5, B. Lauer6, H. Mudra7, A. Elsässer8, U. Zeymer1, für die Studiengruppe: ALKK
1Medizinische Klinik B - Abteilung für Kardiologie, Klinikum der Stadt Ludwigshafen gGmbH, Ludwigshafen am Rhein; 2Klinik für Innere Med. II, Westpfalz-Klinikum GmbH, Kaiserslautern; 3Med. Klinik 8, Schwerpunkt Kardiologie, Paracelsus Medizinische Privatklinik, Klinikum Nürnberg, Nürnberg; 4Klinik für Kardiologie und Allg. Innere Medizin, Städt. Klinikum Solingen gGmbH, Solingen; 5Medizinische Klinik I, Klinikum Fulda gAG, Fulda; 6Klinik für Innere Medizin I - Kardiologie, Universitätsklinikum Jena, Jena; 7Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Intern. Intensivmed., Städtisches Klinikum Neuperlach, München; 8Klinik für Kardiologie, Klinikum Oldenburg AöR, Oldenburg;

Hintergrund: Patienten (Pt) mit einem akuten Myokardinfarkt (ST-Hebungs- oder Nicht-ST-Hebungsinfarkt: STEMI/NSTEMI), die sich im kardiogenen Schock präsentieren, haben eine fast 50%-ige Krankenhaussterblichkeit. Über den Vergleich dieser Schock Pt zwischen STEMI- und NSTEMI- Pt ist wenig bekannt.

Methoden: Wir analysierten retrospektiv alle Patienten im kardiogenen Schock, die zwischen 2009 und 2015mit einem akuten STEMI oder NSTEMI behandelt wurden (ALKK PCI Register). STEMI Pt wurden mit NSTEMI Pt verglichen.

Ergebnisse: Zwischen 2009 und 2015 wurden 1763 Pt im kardiogenen Schock (KS) mit einem akuten STEMI und 485 NSTEMI Pt im KS erfasst. Der Anteil von KS Pt betrug bei den STEMIs 7,4% und bei den NSTEMIs 2,1%. Der Anteil der Schock- Pt bei STEMIs und NSTEMIs schwankte in den Jahren von 2009-2015 zwischen 6,3 und 9,4% (STEMI) bzw. zwischen 1,5 und 3,4% (NSTEMI).

STEMI

n=1763

NSTEMI

n=485

p-Wert

Alter (Jahre, Median)

67,6

72,5

<0,001

Frauen

29,2%

28,5%

0,74

Früherer Myokardinfarkt

26,4%

33,0%

0,008

Zn stroke/TIA

8,9%

10,0%

0,29

Zn PCI

18,6%

24,6%

0,005

Zn ACB

6,0%

14,1%

<0,001

Diabetes mellitus

30,7%

40,6%

<0,001

Niereninsuffizienz

36,2%

47,0%

<0,001

Vorhofflimmern

15,3%

26,7%

<0,001

Radialer Zugang

6,5%

4,9%

0,19

Koronare 3-Gefäßerkrankung

45,0%

55,5%

<0,001

Zahl der intervenierten Läsionen

1,6

1,7

<0,001

TIMI III – Fluß nach Intervention

76,4%

81,3%

0,032

Drug-eluting Stent

43,1%

42,6%

0,86

Tod im HK-Labor

8,5%

5,3%

0,026

Krankenhaussterblichkeit

42,3%

39,5%

0,27

Mediane Liegedauer (Tage)

7

9

<0,001

In der multivariaten Analyse bzgl. Tod ergibt sich nach Adjustierung für den STEMI eine OR von 1,43 (95% CI: 1,15 – 1,77, p = 0,001).

Schlussfolgerung: STEMI Pt haben im Vergleich zu NSTEMI Pt eine 3-fach höheren Rate von KS (7,4% versus 2,1%). NSTEMI Pt im KS sind älter, haben mehr Begleiterkrankungen und eine fortgeschrittenere koronare Herzkrankheit. Die Krankenhaussterblichkeit ist jedoch bei beiden Infarkttypen mit ca. 40% gleich hoch.


https://www.abstractserver.com/dgk2019/jt/abstracts//V1349.htm