Clin Res Cardiol 108, Suppl 1, April 2019 |
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Macitentan im Kontext der Kombinationstherapie mit Riociguat bei Patienten mit inoperabler oder persistierender chronisch thromboembolischer pulmonaler Hypertonie | ||
T. Kramer1, F. Gerhardt1, D. Dumitrescu1, P. Brensing1, S. Baldus1, S. Rosenkranz1 | ||
1Klinik III für Innere Medizin, Herzzentrum der Universität zu Köln, Köln; | ||
Hintergrund: Eine medikamentöse Therapie bei Patienten mit chronisch thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH) ist angezeigt, wenn eine potenziell kurative Operation (pulmonale Endarteriektomie; PEA) nicht möglich ist oder bei persistierender bzw. rezidivierender PH nach PEA. Derzeit ist Riociguat das einzige zugelassene Medikament bei CTEPH. Aktuelle Daten zeigten, dass der Endothelin-Rezeptor-Antagonist Macitentan auch bei inoperabler CTEPH wirksam ist. Ziele: Untersuchung der Auswirkungen von Macitentan als potenziell additive und sichere Therapieoption bei Patienten mit inoperabler oder persistierender CTEPH, die bereits mit Riociguat behandelt werden. Methoden: In einer retrospektiven Analyse verglichen wir die Wirkung einer Riociguat-Monotherapie mit der Kombination von Riociguat und Macitentan (wenn das Therapieansprechen auf eine Monotherapie als klinisch unzureichend erachtet wurde) bei 55 Patienten mit inoperabler CTEPH oder persistierender PH nach PEA. Die Patienten wurden hinsichtlich der Veränderungen der 6-Minuten Gehstrecke (6MWD), WHO-Funktionsklasse (WHO-FC), TAPSE und NTproBNP-Konzentration für einen Zeitraum von bis zu 6 Monaten analysiert. Ergebnisse: Zu Beginn der medikamentösen Therapie betrug das Durchschnittsalter der Patienten 64 ± 16,7 Jahre, der PAPm 45,0 ± 13,9 mmHg und der PVR 9,8 ± 6,1 WU. Bei allen 55 Patienten führte Riociguat nach 6 Monaten zu einer Verbesserung der 6MWD (355 ± 18 auf 374 ± 18 m, p = 0,017) und der NTproBNP-Konzentration (1737 ± 256 auf 1491 ± 256 ng / l, p = 0,175). Die TAPSE verbesserte sich von 18,1 ± 0,6 auf 19,5 ± 0,7 mm (p = 0,043) und der Anteil der Patienten in der WHO-FC I / II stieg von 27% auf 32%. Bei 17 Patienten (35% persistierende PH nach PEA, 65% inoperabel), bei denen das klinische Ansprechen auf die Riociguat-Monotherapie nicht ausreichend war, wurde Macitentan nach einer mittleren Dauer von 13 ± 9,4 Monaten hinzugegeben. Nach 6-monatiger Kombinationstherapie zeigte sich lediglich ein Trend zu einer Verbesserung der 6MWD von 368 ± 24 auf 381 ± 26 m (p = 0,358), die NTproBNP-Werte reduzierten sich jedoch deutlich von 1213 ± 416 auf 709 ± 218 ng / l (-42) %; p = 0,035). Die TAPSE blieb unverändert (20,2 ± 1,3 vs. 20,4 ± 1,0 mm) und der Anteil der Patienten in der WHO-FC I / II stieg von 24% auf 29%. Die Patienten, die eine Riociguat-Monotherapie erhielten, wurden ebenfalls beobachtet und zeigten in den folgenden 6 Monaten keine signifikanten Änderungen bei allen gemessenen Parametern. Beide Medikamente wurden gut vertragen und es traten nur minimale Nebenwirkungen auf. Fazit: Macitentan könnte potenziell eine zusätzliche therapeutische Option bei Patienten mit inoperabler oder persistierender CTEPH sein, die bereits mit Riociguat therapiert werden. Ein Signal für einen zusätzlichen Nutzen zeigte sich insbesondere durch die weitere Reduktion der NTproBNP-Spiegel, bei akzeptablem Sicherheitsprofil. Unsere Ergebnisse bieten eine Grundlage für weitere Studien zur sequenziellen oder sogar initialen Kombinationstherapie bei Patienten mit inoperabler bzw. persistierender CTEPH. |
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https://www.abstractserver.com/dgk2019/jt/abstracts//P1625.htm |