Clin Res Cardiol 107, Suppl 1, April 2018

Liraglutid reduziert MACE (Major Cardiovascular Events, schwere unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse) bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung: Ergebnisse aus der LEADER Studie
N. Poulter1, J. Mann2, V. Fonseca3, O. Mosenzon4, I. Raz4, H. Frimer-Larsen5, B. J. von Scholten5, T. Idorn5, für die Studiengruppe: LEADER
1Imperial College London, London, UK; 2KfH-Nierenzentrum, KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V, München; 3Health Sciences Center, Tulane University, New Orleans, US; 4Internal Medicine, Hadassah Medical Center, Jerusalem, IL; 5Novo Nordisk A/S, Søborg, DK;

Einleitung: Personen mit Typ 2 Diabetes (T2D) und chronischer Nierenerkrankung (chronic kidney disease, CKD) haben ein hohes Risiko für kardiovaskuläre (cardiovascular, CV) Ereignisse. Wir haben die Wirkungen von Liraglutid vs. Placebo (PBO) auf CV Ergebnisse bei Patienten mit T2D und CKD in der LEADER Studie ausgewertet.

 Methoden: LEADER war eine randomisierte, doppelblinde, multizentrische CV Endpunktstudie mit Liraglutid 1,8 mg/Tag vs. PBO, jeweils zusätzlich zu Standardbehandlung über 3,5 – 5 Jahre, bei 9.340 Patienten mit T2D und hohem CV Risiko. Der primäre kombinierte Endpunkt war definiert als das erste Auftreten von kardiovaskulärem Tod, nicht-tödlichem Myokardinfarkt oder nicht-tödlichem Schlaganfall. Der erweiterte kombinierte CV Endpunkt beinhaltete zusätzlich koronare Revaskularisation und Hospitalisierung aufgrund instabiler Angina pectoris oder Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz. In dieser Auswertung wurden CV Ereignisse in der Subgruppe mit CKD, definiert als geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR < 60 und ≥ 60 ml/min/1,73 m²) und Albuminurie (≥ 30 mg/g: Mikro/Makroalbuminurie und < 30 mg/g: normale Albuminurie) beurteilt.

 Ergebnisse: Die mittlere eGFR bei Patienten mit eGFR < 60 (n = 2.158) bzw. ≥ 60 ml/min/1,73 m² (n = 7.182) betrug 45,7 ± 10,9 und 90,8 ± 21,6 ml/min/1,73 m² zu Studienbeginn. Im Vergleich zu PBO war Liraglutid mit einer Reduktion des Risikos für ein primäres Endpunktereignis verbunden: Hazard-Ratio (HR) 0,69 (Konfidenzintervall [confidence interval, CI] 0,57; 0,85) in der Subgruppe mit eGFR < 60 und HR 0,94 (CI 0,83; 1,07) in der Subgruppe eGFR ≥ 60. Auch der erweiterte CV Endpunkt wurde reduziert in der Subgruppe eGFR < 60 ml/min/1,73 m² (Abbildung). In der Subgruppe mit Mikro/Makroalbuminurie reduzierte Liraglutid vs. PBO das Risiko für ein primäres Endpunktereignis, für ein Ereignis aus dem kombinierten CV Endpunkt und für CV Tod (Abbildung).

 Schlussfolgerungen: Liraglutid reduziert signifikant schwere CV Ereignisse bei Patienten mit CKD.

 

Abbildung:



Abkürzungen: CI, confidence interval, Konfidenzintervall; CV, cardiovascular, kardiovaskulär, eGFR, estimated glomerular filtration rate, geschätzte glomeruläre Filtrationsrate.



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