Clin Res Cardiol 107, Suppl 1, April 2018

Risiko für MACE bei Patienten mit Typ 2 Diabetes mit oder ohne zuvor aufgetretenes kardiovaskuläres Ereignis: Ergebnisse aus der LEADER Studie
N. Poulter1, S. C. Bain2, J. B. Buse3, T. Monk-Hansen4, M. Nauck5, S. Rasmussen6, R. Pratley7, B. Zinman8, D. Ørsted4, S. P. Marso9, für die Studiengruppe: LEADER
1Faculty of Medicine, National Heart & Lung Institute, Imperial College, London, UK; 2Swansea University Medical School, Swansea, UK; 3Division of Endocrinology & Metabolism, University of North Carolina at Chapel Hill School of Medicine, Chapel Hill, US; 4Novo Nordisk A/S, Søborg, DK; 5Kliniken der Ruhr-Universität Bochum, St. Josef Hospital/Bergmannsheil, Bochum; 6Novo Nordisk A/S, Hillerød, DK; 7The Translational Research Institute for Metabolism and Diabetes, Orlando, US; 8Mount Sinai Hospital, Toronto, CA; 9Research Medical Center, Kansas City, US;

Einleitung:
Die LEADER Studie (NCT01179048), eine kardiovaskuläre (cardiovascular, CV) Endpunktstudie, berichtete eine Reduktion des primären kombinierten CV Endpunkts (CV Tod, nicht-tödlicher Myokardinfarkt [MI] und nicht-tödlicher Schlaganfall) um 13 % bei Patienten mit Typ 2 Diabetes (T2D) unter Therapie mit Liraglutid vs. Placebo, jeweils zusätzlich zu Standardbehandlung.

Ziel:
Diese post-hoc-Auswertung der LEADER Studie untersuchte das Risiko für CV Ereignisse bei Patienten mit/ohne vorherigem MI und/oder Schlaganfall zu Studienbeginn.

Methoden:
9.340 Patienten nahmen an der LEADER Studie teil. Zur Bestimmung des Risikos für MACE (major adverse cardiac events, schwere unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse: CV Tod, nicht-tödlicher MI und nicht-tödlicher Schlaganfall) wurde eine Cox proportional hazards regression-Analyse durchgeführt.

Ergebnisse:
In der Subgruppe der Patienten mit vorangegangenem MI und/oder Schlaganfall zu Studienbeginn (n = 3.692) zeigte sich eine Reduktion des Risikos für den primären kombinierten Endpunkt um 16 % (Hazard-Ratio [HR]: 0,84; 95 % Konfidenzintervall [confidence interval, CI]: 0,72; 0,97; p = 0,01 für Überlegenheit) bei Vergleich von Liraglutid vs. Placebo. Bei Patienten ohne vorherigem MI und/oder Schlaganfall zu Studienbeginn (n = 5.648) betrug die Reduktion 11 % (HR: 0,89; 95 % CI: 0,76; 1,05). Das Risiko für CV Tod war unter Liraglutid in beiden Subgruppen reduziert (p-Interaktion = 0,79). Die Wirkungen auf andere CV Endpunkte waren vergleichbar und zeigten einen Schutz vor CV Ereignissen unter Liraglutid (Tabelle).

Schlussfolgerung:
Liraglutid reduzierte das Risiko für den primären kombinierten CV Endpunkt und andere MACE bei Patienten mit T2D, bei Patienten mit und ohne vorangegangenen CV Ereignissen. Diese Daten lassen vermuten, dass Liraglutid CV Ereignisse sowohl in der primär- wie auch in der sekundär-Prävention reduziert.

Sponsor:
Novo Nordisk A/S

 

Tabelle 1. Risiko für CV Ereignisse nach Subgruppen

 

Ereignis

Subgruppe

Liraglutid
(n = 4.668)

Placebo
(n = 4.672)

HR

95 % CI

p-Wert

für die Inter-aktion

 

 

Sub-gruppe Gesamt-popu-lation (n)

Anzahl der ersten Ereig-nisse (n)

Inzidenz-

rate: Ereig-nisse/100 PYO

Sub-gruppe Gesamt-popu-lation (n)

Anzahl der ersten Ereig-nisse (n)

Inzidenz-

rate: Ereig

nisse/100 PYO

 

 

 

Primärer Endpunkt

Mit vorangegangenem MI und/oder Schlaganfall

1.865

322

4,6

1.827

372

5,4

0,84

0,72; 0,97

0,56

 

Ohne vorangegangenem MI und/oder Schlaganfall

2.803

286

2,7

2.845

322

3,0

0,89

0,76; 1,05

 

CV Tod

Mit vorangegangenem MI und/oder Schlaganfall

1.865

120

1,7

1.827

147

2,1

0,80

0,63; 1,01

0,79

 

Ohne vorangegangenem MI und/oder Schlaganfall

2.803

99

0,9

2.845

131

1,2

0,76

0,58; 0,99

 

MI*

Mit vorangegangenem MI und/oder Schlaganfall

1.865

157

2,2

1.827

185

2,7

0,82

0,66; 1,0

0,64

 

Ohne vorangegangenem MI und/oder Schlaganfall

2.803

135

1,3

2.845

154

1,4

0,88

0,70; 1,11

 

Schlaganfall*

Mit vorangegangenem MI und/oder Schlaganfall

1.865

95

1,3

1.827

101

1,5

0,92

0,69; 1,21

0,52

 

Ohne vorangegangenem MI und/oder Schlaganfall

2.803

78

0,7

2.845

98

0,9

0,80

0,60; 1,08

 

*Einschließlich tödlichen und nicht-tödlichen Ereignissen. Die Daten nennen die Anzahl der Patienten (Anteil der Subgruppe) sofern nicht anders angegeben. HRs und p-Werte aus einem  Cox proportional hazards Modell mit Therapie, Subgruppe und der Interaktion von beidem. MI und Schlaganfall beinhalten tödliche und nicht-tödliche Ereignisse.

Abkürzungen: HR, Hazard-Ratio; PYO, patient-years of observation, beobachtete Patientenjahre.


http://www.abstractserver.de/dgk2018/jt/abstracts//V837.htm