Clin Res Cardiol 107, Suppl 1, April 2018 |
||
Postoperatives Vorhofflimmern nach elektiver Koronararterienbypass-Operation bei Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen | ||
M. Schmidt1, M. Tafelmeier1, M. Knapp1, S. Bauer1, B. Floerchinger2, D. Camboni2, Y. Zausig3, S. Wittmann3, C. Schmid2, L. S. Maier1, S. Wagner1, M. Arzt1, für die Studiengruppe: CONSIDER-AF | ||
1Klinik und Poliklinik für Innere Med. II, Kardiologie, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg; 2Herz-, Thorax- und herznahe Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg; 3Klinik für Anästhesie, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg; | ||
Abstract Interessenskonflikt: Die Studie wurde durch Fördermittel von Philips Respironics und der Medizinischen Fakultät der Universität Regensburg unterstützt. Hintergrund: Postoperativ neu aufgetretenes Vorhofflimmern (POVHF) zählt zu den häufigsten Komplikationen nach herzchirurgischen Eingriffen und ist mit einer erhöhten Morbidität, Mortalität und längerer postoperativer Krankenhausverweildauer assoziiert. Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist mit der Inzidenz von VHF assoziiert, der Zusammenhang mit POVHF bei kardiochirurgischen Patienten wurde jedoch bisher nicht untersucht. Ziel der Studie war es, die Inzidenz von neu aufgetretenem POVHF nach elektiver Koronararterienbypass-Operation bei Patienten mit und ohne OSA zu evaluieren. Methoden: Zur Diagnose und Schweregradbestimmung einer OSA wurden 36 Patienten mit Sinusrhythmus im präoperativen EKG vor elektiver Koronararterienbypass-Operation mittels Polygraphie untersucht. Die Diagnose OSA wurde gestellt, wenn ≥50% aller Apnoen obstruktiv waren. Leichtgradige OSA wurde als Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) ≥5-15/h und mittel- bis schwergradige OSA als AHI ≥15/h definiert. In einer Subpopulation der CONSIDER-AF-Studie (NCT: 02877745) wurde die Inzidenz von neu aufgetretenem POVHF innerhalb von sieben postoperativen Tagen mittels Eventrecordern (BREAMAR, USA) lückenlos detektiert. Vier Patienten mit zentraler Schlafapnoe wurden für diese Analyse ausgeschlossen. Ergebnisse: Bei 34% der Patienten lag eine leichtgradige und bei 53% eine mittel- bis schwergradige OSA vor. Bei 56% der Patienten trat POVHF auf, obwohl bei nur 9% anamnestisch VHF bekannt war (6% paroxysmales VHF, 3% persistierendes VHF). Der Schweregrad der OSA war signifikant mit POVHF assoziiert (keine vs. leichtgradige vs. mittel- bis schwergradige OSA: 0% vs. 55% vs. 71%, p=0.027). Nach Adjustierung für Alter und eingeschränkter linksventrikuläre Ejektionsfraktion blieb der Zusammenhang zwischen Schweregrad der OSA und POVHF bestehen (p=0.040). Zusammenfassung: Etwa die Hälfte der Patienten mit elektiver Koronararterienbypass-Operation war von POVHF betroffen. OSA ist unabhängig von Alter und eingeschränkter linksventrikulärer Ejektionsfraktion mit POVHF assoziiert.
|
||
http://www.abstractserver.de/dgk2018/jt/abstracts//P785.htm |