Einführung
Die Phasenkontrast (PC) Cine-MRT ist eine etablierte
Methode zur Beurteilung von Blutfluss und Bewegungsmustern von Gewebe in der
kardiovaskulären MRT. Das häufig verwendete prospektive Trigger-Verfahren
basierend auf EKG-Daten ist jedoch sehr fehleranfällig z.B. durch Atembewegungen,
magnetohydrodynamische Effekte in der Hochfeld-MRT oder Veränderungen der
Herzfrequenz. Wir präsentieren eine hochgradig beschleunigte, selbst
navigierende PC-MRT-Methode auf der Basis von quasi-zufällig abgetasteten k-Raumdaten.
Methode
Prozessierung von Herz/Atem-Bewegungssignalen
Ein Self-Gating (SG) Signal wurde aufgenommen indem
nach jeder k-Raum Zeile entlang der Frequenzkodierrichtung eine zusätzliche 1D-Projektion
(ohne Phasenkodierung) aus 10 Datenpunkten ausgelesen wurde. Mit Hilfe der
Hauptkomponentenanalyse wurden relevante Informationen für Herz- und
Atembewegungen aus der SG-Matrix extrahiert. Im Anschluss wurden die
individuellen Navigatorsignale für Herz- und Atembewegung mit der komplexen
Wavelet-Transformation (CWT) für die jeweilige Bewegung transformiert. Das
resultierende Phasensignal der Wavelet-Transformation wurde dann verwendet, um
die k-Raum Zeilen verschiedenen Herz-Bewegungsphasen zuzuordnen. Daten mit
hoher Atembewegung wurden von der weiteren Datenverarbeitung ausgeschlossen.
Imaging-Sequenz
Basis der MR-Sequenz war eine flusskompensierte 3D-FLASH-Sequenz
mit zusätzlichen 3D-bewegungskodierenden Gradienten gefolgt von einem 1D-Readout
(10 Punkte). Die Auswahl der k-Raum-Zeilen erfolgte gemäß einer
Quasi-Zufallszahlen Verteilung (Niederreiter) zusätzlich gewichtet mit einer
Gauss-Verteilung [1].
Bildrekonstruktion
Spulenkarten wurden mit dem ESPIRiT-Algorithmus
generiert [2]. Die unterabgetasteten k-t-Daten wurden anschließend gemäß k-t-SPARSE-SENSE
rekonstruiert [3]. Die einzelnen Iterationsschritte minimieren folgende Zielfunktion:

Dabei ist Sl die Spulensensitivität, F die
Fourier-Transformation, y die gemessenen k-Raum-Daten und W die angewandte
Sparsity-Transformation. Als Sparsity-Transformation wurde eine zeitliche
Fourier-Transformation angewandt. Die verschiedenen Iterationen wurden mit
einem Soft-Threshold-Algorithmus durchgeführt.
Ergebnisse
Abb. 1a zeigt das Navigatorsignal für verschiedene
Spulenkanäle und verschiedene Samplingpunkte als Funktion der Zeit. Die daraus
gewonnenen Atem- und Herzbewegungssignale sind in Abb. 1b dargestellt. Abb. 1c zeigt
das k-Raumsampling der 4D-Flussmessung für einen Zeitframe. Die
Flussvisualisierung der rekonstruierten MR-Daten für den Aortenbogen ist in
Abbildung 1d gezeigt. Alle Daten wurden mit Matlab (TheMathWorks, Natick, MA)
rekonstruiert.
Schlussfolgerung
In dieser Arbeit zeigen wir eine hochbeschleunigte selbst
navigierende PC-MRT-Sequenz, die auf der Zufallsabtastung unter freier Atmung
basiert. Daten, die während der Atembewegung erfasst werden sowie andere
unerwünschte Bewegungen können vom Postprocessing ausgeschlossen werden, was
die freie Atmung während des gesamten Messprozesses ermöglicht. Auf eine
EKG-Signalerfassung, die insbesondere bei höherer Feldstärke zu Verzerrungen
neigt, kann somit verzichtet werden.
Referenzen:
[1] Niederreiter H .; Stier.
Amer. Mathe. Soc. 84 (1978)
[2] Uecker M. et al .; MRM
71: 990-1001 (2014)
[3] Kim D. et al. ; MRM 71:
990-1001 (2012)
