Clin Res Cardiol 107, Suppl 1, April 2018 |
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Die selektive CRP-Apherese als neue Behandlungsoption bei akutem Myokardinfarkt (CAMI1-Studie) | ||
W. Ries1, A. Sheriff2, S. Lehrke3, H. Darius4, J. Torzewski5, J. C. Horstkotte6, S. Schmiedel1, C. Garlichs1, für die Studiengruppe: CAMI1 | ||
1Medizinische Klinik, DIAKO Flensburg, Flensburg; 2CC13: Med. Klinik m.S. Nephrologie und Internistische Intensivmedizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin; 3Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neurordiologie, DIAKO Flensburg, Flensburg; 4Kardiologie, Angiologie, Nephrologie und konservative Intensivmedizin, Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin; 5Kardiologie, Klinikum Kempten Oberallgäu gGmH, Kempten; 6Klinik für Innere Med., Ev.-Luth. Diakonissenanstalt zu Flensburg, Flensburg; | ||
Hintergrund: Die Therapie des akuten transmuralen Myokardinfarktes (STEMI) basiert auf der raschen Wiedereröffnung des Infarktgefäßes (PCI) um die Myokardschädigung zu begrenzen. Die rasche Reperfusion führt auch zu einer inflammatorischen Reaktion des Myokards, das C-reaktive Protein (CRP) spielt hierbei eine zentrale Rolle. Hohe CRP-Spiegel sind beim STEMI mit einer schlechten Prognose assoziiert. Es ist mit dem neu entwickelten CRP-Adsorber (PentraSorb® CRP) erstmals möglich, CRP-Spiegel im Blut abzusenken. So konnte im Tierversuch gezeigt werden, dass die Entfernung von CRP nach einem STEMI mit einem signifikant kleineren Infarktareal und einer besseren Ejektionsfraktion EF einhergeht. Die aktuellen Ergebnisse der laufenden, multizentrischen Pilotstudie (CAMI1 November 2015) mit dem neu entwickelten CRP-Adsorber (PentraSorb® CRP) werden hier vorgestellt.
Methoden: Patienten mit einem akuten STEMI erhielten nach einer kompletten coronaren Revaskularisation zusätzlich CRP-Apheresen. Die erste CRP-Apherese wurde 24 ± 12 h nach Beginn der Symptome durchgeführt, eine zweite Behandlung folgte nach weiteren 24 h. Im Falle eines raschen Wiederanstiegs des CRP nach der zweiten Behandlung, so erfolgte nach weiteren 24 h eine 3. Behandlung. Das behandelte Plasmavolumen betrug 6000 ml je Behandlung. Die Behandlungen wurden über peripher-venöse Zugänge realisiert. Der primäre Studienendpunkt ist die Größe des Infarktareals bestimmt durch ein Kardio-MRT 5 ± 3 d und 12 ± 2 Wochen nach STEMI. Ergebnisse: In der laufenden Studie haben wir bisher 20 Patienten und 20 Kontrollen ausgewertet. Die CRP-Werte vor der 1. Apherese waren 25 mg/l (median) (range: 12-279 mg/l). Die CRP-Apherese führte zu einer Reduktion des CRP im Mittel um 64 %. Die Apherese-Behandlungen wurden gut vertragen, es traten keine relevanten Nebenwirkungen auf. Die mit CRP-Apherese behandelten STEMI-Patienten wiesen ein um 53% kleineres Infarktareal (p = 0,007) auf. Conclusion: Die CRP-Apherese nach einem akutem Myokardinfarkt STEMI kann sicher und effektiv durchgeführt werden und wird gut vertragen. Im follow up (≤ 12 Monate) sind 3 MACE in der Kontrollgruppe und keiner in der CRP-Apherese-Gruppe aufgetreten. Die ersten Ergebnisse der CRP-Apherese nach einem STEMI bezüglich der Infarktgröße sind vielversprechend. Die selektive CRP-Apherese könnte sich zu einem neuen therapeutischen Konzept in der Behandlung des akuten Myokardinfarktes entwickeln. |
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http://www.abstractserver.de/dgk2018/jt/abstracts//P1779.htm |