Clin Res Cardiol 107, Suppl 1, April 2018 |
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Single center expierence mit der epiduralen Rückenmarkstimulation (Spinal Cord Stimulation) bei 156 Patienten mit therapierefraktärer Angina pectoris über 15 Jahre |
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S. Eckert1, U. Schirmer2, T. Eitz3, D. Horstkotte1 | ||
1Klinik für Kardiologie, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen; 2Institut für Anästhesiologie, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen; 3Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen; | ||
Einleitung Die epidurale Rückenmarksstimulation (SCS) wird seit über 25 Jahren auch zur Behandlung einer therapierefraktären Angina pectoris mit Ansprechraten von über 80 Prozent angewandt. Im Vergleich zu den skandinavischen Ländern wird die SCS in Deutschland selten eingesetzt. Wir berichten über unsere Erfahrungen der letzten 15 Jahre.
Methode Bei der SCS werden die über die Hinterhörner des Rückenmarks geleiteten Schmerzimpulse über eine epidural implantierte Elektrode so moduliert (Stimulation über subcutan implantiertes Aggregat), dass in den schmerzverarbeitenden Hirnzentren keine oder eine deutlich reduzierte Schmerzreaktion ausgelöst wird. Seit Januar 2001 haben wir mit SCS 156 Patienten (Pat.) (118 Männer, 38 Frauen, Alter 65±8 Jahre, BMI 27±8kg/m², LV-EF 56±13) behandelt. Alle Patienten litten unter leitliniengerechter konservativer und interventioneller Therapie (koronare Bypassoperation 1.3±0.8, percutane Koronarintervention 1.4±1.3) unter einer bedeutsamen Angina pectoris (CCS-Klasse III bis IV [99/57]). Bei 44 Pat. untersuchten wir mit Hilfe der Positronenemissionstomographie (PET) den Langzeiteffekt (12±3 Monate) der SCS auf die regionale myokardiale Durchblutung: Die koronare Flussreserve (CFR) wurde mittels dynamischer PET mit 13N-Ammoniak bestimmt und die Vitalität anhand einer PET-Untersuchung mit 18F-FDG beurteilt. Ergebnisse Klinisch zeigte sich eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität: Bei 89% der Pat. konnte die Angina pectoris deutlich reduziert werden (50%ige Reduktion in Häufigkeit und/oder Intensität), 46% der Pat. waren frei von Angina pectoris. Die Krankenhausaufenthalte pro Jahr wegen Angina pectoris konnten von 28±19 Tagen vor SCS auf 1±2 Tage unter SCS, die Arztkontakte (Kardiologie) von 11±6 Tage vor auf 6±3 Tage unter SCS reduziert werden. Da keine signifikante Änderung der CFR in den PET-Unterschungen festgestellt werden konnte, ist die klinische Reduktion der Angina pectoris nicht durch eine Verbesserung der Myokardperfusion zu erklären.
Zusammenfassung SCS ist eine effektive symptomatische Therapieoption für Patienten mit therapierefraktärer Angina pectoris. SCS führt nicht zu einer Steigerung der Myokardperfusion. |
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http://www.abstractserver.de/dgk2018/jt/abstracts//P1761.htm |