Clin Res Cardiol 107, Suppl 1, April 2018 |
||
Verkürzung der contact-to-balloon Zeit durch flächendeckende Anwendung von FITT STEMI am Niederrhein | ||
N. von Beckerath1, H. Klues2, S. Möhlenkamp3, R. Ott2, C. Stoepel4, J. vom Dahl5, K.-D. Winter6, K. H. Scholz7, für die Studiengruppe: FITT-STEMI | ||
1Klinik für Kardiologie und Angiologie, Allgemeines Krankenhaus Viersen GmbH, Viersen; 2Medizinische Klinik I, HELIOS Klinikum Krefeld, Krefeld; 3Med. Klinik II, Krankenhaus Bethanien gGmbH, Moers; 4Medizinische Klinik II - Kardiologie, Johanniter GmbH - Evangelisches Krankenhaus Bethesda Mönchengladbach, Mönchengladbach; 5Klinik für Kardiologie und Int. Intensivmedizin, Krankenhaus St. Franziskus, Kliniken Maria Hilf GmbH, Mönchengladbach; 6Klinik für Kardiologie, Hermann-Josef-Krankenhaus, Erkelenz; 7Med. Klinik I - Kardiologie, St. Bernward Krankenhaus, Hildesheim; | ||
Hintergrund: Die contact-to-balloon Zeit ist ein wichtiger Prädiktor für die Mortalität der Patienten mit STEMI. Insbesondere die primäre und angekündigte Anfahrt eines Krankenhauses mit PCI Möglichkeit und eine Direktübergabe des Patienten im Herzkatheterlabor senken die contact-to-balloon Zeit. Die Daten aus dem FITT STEMI Projekt zeigen, dass eine systematische Analyse der Behandlungszeiten und standardisierte Feedback Interventionen zu einer Verkürzung der contact-to-balloon Zeit führen. Wir haben aus eigener Initiative und ohne staatliche Mitwirkung die Arbeitsgemeinschaft der Herzinfarktnetzwerke am Niederrhein gegründet, um FITT STEMI am Niederrhein flächendeckend anzuwenden. Dadurch wollen wir die contact-to-balloon Zeit reduzieren und somit die Prognose der STEMI Patienten in der Region verbessern. Methoden: Die Anzahl der PCI Kliniken, die am Niederrhein Patienten in das FITT STEMI Projekt einschließt, stieg in den letzten 4 Jahren von 1 auf 10. Wir analysierten die Behandlungszeiten der 6 PCI Kliniken, die bereits über 10 Quartale Patienten eingeschlossen hatten, um zu prüfen, ob eine flächendeckende Anwendung von FITT STEMI zu einer Reduktion der contact-to-balloon Zeit in unserer Region führt. Ergebnisse: Die 6 Kliniken haben in ihren ersten 10 Quartalen 1863 Patienten STEMI Patienten in das Projekt eingeschlossen. Der Anteil der Patienten mit Primärtransport lag bei 68%, der mit Sekundärtransport bei 17%, der mit Selbsteinweisung bei 12% und der mit intrahospitalem STEMI bei 3%. Von allen Patienten wurden 90% (n=1633) mit einer primären PCI behandelt. 61% der Patienten wurden im Rahmen der Rufbereitschaft untersucht und interveniert. Die Krankenhaussterblichkeit lag bei 8,5 %. Während der 10 Quartale (Quartal 10 verglichen mit Quartal 1) konnte die contact-to-balloon Zeit von 93 auf 78 Minuten verkürzt werden (p<0,05). Entsprechend erhöhte sich der Anteil der Patienten mit einer contact-to-balloon Zeit < 90 Minuten von 49% auf 63% (p<0,05). Zusammenfassung: Durch Gründung der Arbeitsgemeinschaft und flächendeckende Anwendung von FITT STEMI konnte die contact-to-balloon Zeit in unserer Region gesenkt werden. Die Daten zeigen zudem, dass die contact-to-balloon Zeit auch in bereits gut entwickelten, lokalen Herzinfarktnetzwerken noch weiter gesenkt werden kann, und dass die Lernkurve für die Reduktion der contact-to-balloon Zeit länger als 6 Quartale ist. Eine Arbeitsgemeinschaft von lokalen Herzinfarktnetzwerken kann die konsequente Anwendung von FITT STEMI in einer Region unterstützen. |
||
http://www.abstractserver.de/dgk2018/jt/abstracts//P1728.htm |