Clin Res Cardiol 107, Suppl 1, April 2018

Hämodynamisches Monitoring bei kardiogenem Schock – Unterschiede zwischen PiCCO- und PAC-Messungen unter Therapie mit einer perkutanen linksventrikulären Unterstützung (Impella CP®)

B. Sasko1, F. Riediger1, N. Pagonas1, M. Rückert1, E. Tanai2, B. D. Lengenfelder2, A. Schneider2, O. Ritter1, D. Weismann2
1Zentrum Innere Medizin I, Hochschulklinik für Kardiologie, Pulmonologie und Angiologie, Klinikum Brandenburg, Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Brandenburg; 2Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg;
Hintergrund: Zur Therapiesteuerung beim kardiogenen Schock sind valide Parameter über die hämodynamische Situation entscheidend. Insbesondere unter Therapie mit einer perkutanen linksventrikulären Unterstützung (Impella CP®, Abiomed) wurde bisher kein kontrollierter Vergleich durchgeführt zwischen der Validität der hämodynamischen Parameter gemessen mit PiCCO (Pulsion Medical Systems) oder Pulmonaliskatheter (PAC, Edwards Lifescience).

Methode: 36 Patienten im kardiogenen Schock wurden mittels Einsatz eines Impella LVAD hämodynamisch stabilisiert. Es wurden parallel PiCCO bzw. Pulmonaliskatheter-Analysen durchgeführt. Es wurde die Korrelation von Parametern untersucht, die mit beiden Methoden bestimmt werden: Herzzeitvolumen (HZV), Schlagvolumen (SV), systemischer Widerstandsindex (SVRI). Zusätzlich wurde der zentrale Venendruck (ZVD) dokumentiert.

Ergebnisse: Es wurden 42 Messungen (jeweils PiCCO und PAC) in 36 Patienten ausgewertet (Alter 56+/-13 Jahre; 19 Männer). Ursache für die LV-Unterstützung waren: akuter Myokardinfarkt (n=25), dilatative/ischämische Kardiomyopathie (n=15) und Myokarditis (n=2). Der zeitliche Abstand der Messungen mit beiden Methoden betrug 7+/-3 Minuten. Der mittlere Blutdruck betrug 79+/- 8 mm Hg in der PAC-Gruppe und 82+/- 8 mm Hg in der PiCCO-Gruppe (p=n.s.) Die Noradrenalin-Dosis betrug 1,2 µg/kg/min [0,2-4,7] in der PAC-Gruppe und 1,3 µg/kg/min [0,15-3,7] in der PiCCO-Gruppe (p=n.s.), Dobutamin wurde bei 27 Patienten infundiert (7,4 µg/kg/min [0,2-40] vs. 8,3 µg/kg/min [0,8-32]). Die restlichen 9 Patienten erhielten pharmakologischen Support mit Simdax. 11 Patienten sind im Verlauf verstorben. Die Messungen des HZV (PAC vs. PiCCO) korreliert signifikant (3,3 l/min +/- 0,4 vs. 3,2 l/min +/- 0,07; p=n.s.). Auch das SV korreliert signifikant (120 ml +/- 23 vs.  117 ml +/- 17; p=n.s). Die Messwerte für den SVRI korrelieren ebenfalls signifikant (1278 dyn sec cm-5, +/- 231 vs.  1199 ml +/- 178; p=n.s. ). Der ZVD war im Mittel 14 cm H2O +/- 2 vs.  13 +/- 1; p=n.s.). Bei sehr niedrigem HZV waren jedoch gelegentlich mittels PiCCO keine HZV-Werte zu ermitteln (n=5 Messungen). Ebenso ist die kontinuierliche HZV-Messung im PiCCO-System unter laufender Impella Therapie nicht einzusetzen. Es traten keine adverse events auf bei der Anlage der PAC- oder PiCCO-Katheter auf, jedoch mußten die PAC-Katheter in 7 Patienten während des ITS-Aufenthaltes repositioniert werden.

Schlussfolgerung: In dieser vergleichenden Untersuchung stimmen die Ergebnisse der HZV, SV und SVRI Messungen beider Methoden gut überein. Die Therapiesteuerung unter Impella support ist gut mittels PiCCO-Methode durchzuführen.

http://www.abstractserver.de/dgk2018/jt/abstracts//P1722.htm