Hintergrund: Der interventionelle Vorhofohr-Verschluss (left atrial appendage, LAA) ist eine sichere Alternative zur oralen Antikoagulation zur Schlaganfallprophylaxe für Patienten mit bekanntem Vorhofflimmern. Das Verständnis der komplexen dreidimensionalen Struktur sowie eine präzise Vermessung sind essenziell für die Planung und Durchführung einer erfolgreichen Prozedur. Virtual Reality (VR) Applikationen stellen eine innovative Methode zur dreidimensionalen Darstellung eines volumetrisches Datensätze dar.

Ziel: Das Ziel der vorliegenden Studie war es die Durchführbarkeit und Genauigkeit der Vermessung des LAAs in VR zur Planung einer LAA-Occluder Implantation zu untersuchen.

Methoden: 22 Patienten zum geplanten interventionellen Vorhofohrverschluss wurden in unsere Studie eingeschlossen.  Alle Patienten erhielten präprozedural ein Multislice-Computertomographie (MSCT). Die Vermessung der LAA-Dimensionen (Ostium mittlerer Diameter, Landezone mittlerer Diameter und Tiefe) nach unserem institutionellen Goldstandard (3mensio Workstation) wurden mit der Vermessung in VR verglichen (VR learning, Warsaw, Poland).

Ergebnisse: Eine Orientierung in Bezug auf die dreidimensionalen intrakardialen Strukturen gelang in VR in allen Fällen. Der mittlere Ostium Diameter im CT betrug 25,4 mm (interquartile Range (IQR) 23,4-26,9mm) im CT und 25,5 mm (IQR 23,1-27,2mm) in VR (p= <0,001, r=0,88). Der mittlere Diameter der Landezone betrug 20,2 mm (IQR 18,7-22,2mm) im CT und 19,5mm (IQR 17,2-21,1mm) in VR (p= <0,001, r=0,9). Die mittlere Tiefe des LAA betrug 20,1mm (IQR 17,2-22,6mm) im CT und 21,6mm (IQR 17,2-21,1mm) in VR (p= <0,001, r=0,76).

Schlussfolgerungen: Die Vermessung des LAA Ostium, der Landezone sowie der Tiefe kann akkurat in VR erfolgen und korreliert mit den konventionellen MSCT-Messungen und bietet zudem die Vorteile bei der dreidimensionalen Darstellung im Raum.