Clin Res Cardiol (2022). https://doi.org/10.1007/s00392-022-02087-y |
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Ösophageale Sicherheitsendpunkte nach Vorhofflimmerablation in 50W-CLOSE-guided HPSD Technologie - Daten aus dem PREHEAT-PVI Register | ||
A. Francke1, M.-C. Weidauer1, G. Naumann1, F. Scharfe1, S. Schön1, C. Wunderlich1, M. Christoph2 | ||
1Klinik für Innere Medizin II, HELIOS Klinikum Pirna, Pirna; 2Klinik für Innere Medizin I, Klinikum Chemnitz gGmbH, Chemnitz; | ||
Die Pulmonalvenenisolation (PVI) in high-power-short-duration (HPSD) Technik entwickelt sich zusehends zum Therapiestandard der Vorhofflimmerablation. Während die prozedurale Effizienz und kurz- bis mittelfristige Wirksamkeit zunehmend besser untersucht sind, widmet sich dieses Register ösophagealen Sicherheitsendpunkten dieser neuen, optimierten Ablationstechnik. Methoden: 388 fortlaufende erstmalige Vorhofflimmerablation wurden in einem monozentrischen Register erfasst – alle Patienten erhielten eine erstmalige weit antrale zirkumferentielle PVI und Voltage-basierte Substrat-Modifikation mittels CLOSE-Protokoll geführter 50W-HPSD Ablation unter Verzicht auf eine intraprozedurale Ösophagustemperaturmessung. 300 Patienten stimmten einer postinterventionellen Endoskopie zu, um thermische Ösophagusläsionen zu diagnostizieren, zu graduieren und deren natürlichen Verlauf zu beschreiben. Ergebnisse: Thermische Ösophagusläsionen traten in 35 von 300 Patienten auf (11.6% aller Patienten). In 25 von 35 Patienten kam es zu gutartigen, oberflächlichen Läsionen (KCC 1); 6 Patienten zeigten kleine, oberflächliche Ulzera (KCC 2a), 4 Patienten tiefere Ulzera (KCC 2b, 1.3% aller Patienten). Alle Läsionen heilten spontan aus; in keinem der Fälle wurde keine ösophageale Fistelung beobachtet. Es wurden keine spezifischen Patientencharakteristika als prädiktiv für das Auftreten von Ösophagusläsionen identifiziert, insbesondere nicht Alter, Geschlecht, Körpergewicht und vorbestehende gastro-ösophageale Reflux-Erkrankung. Eine linksatriale Substratmodifikation im Bereich der Hinterwand erhöhte ebenfalls nicht die Wahrscheinlichkeit einer postinterventionellen Läsion. Die Analyse der Ablationsdaten zeigte bei Patienten mit thermischer Ösophagusläsion einen erhöhten mittleren Katheter-Anpressdruck (11.9 ± 1.8 vs. 14.7 ± 3 Gramm, p<0.001) mit konsequtiv kürzer Ablationszeit (11.9 ± 1 vs. 10.7 ± 1.2 Sekunden, p<0.001), ohne dass der angestrebte Ablationsindex an der Hinterwand überschritten wurde (434 ± 4.9 vs. 433 ± 9.5, n.s.). Dies bestätigt sich in einem multivariaten Regressionsmodel. Schlussfolgerung: Die Inzidenz postinterventioneller thermischer Ösophagusläsionen nach CLOSE-geführter 50W-HPSD PVI ist nicht höher als in historischen Vergleichskollektiven nach Ablation in Standard-Radiofrequenz-Verfahren. Der angestrebte Katheteranpressdruck während Ablation im Bereich der linksatrialen Hinterwand sollte 15 Gramm nicht überschreiten. |
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https://dgk.org/kongress_programme/ht2022/aPP268.html |